Sinjarit

Sinjarit

Sinjarit
Andere Namen
  • IMA 1979-041
Chemische Formel

CaCl2 · 2 H2O

Mineralklasse Halogenide
3.BB.25 (8. Auflage: III/A.12) nach Strunz
09.02.05.01 nach Dana
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin
Farbe blass rosa
Strichfarbe weiß
Mohshärte 1,5
Dichte (g/cm3) 41,66
Glanz Glasglanz
Transparenz halbtransparent
Bruch
Spaltbarkeit gut
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex 1,51
Weitere Eigenschaften
Schmelzpunkt 172 °C[1]
Chemisches Verhalten gut wasserlöslich

Sinjarit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CaCl2 · 2 H2O, ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Calciumchlorid. Das Mineral bildet langgestreckte oder rhombische Kristalle, sowie körnige, massive Aggregate von blass rosa Farbe.

Besondere Eigenschaften

Das Mineral ist sehr hygroskopisch und löst sich leicht in Wasser (117 g in 100 ml Wasser bei 20 °C).[1]

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1980 von Zeki A. Aljubouri und Salim M. Aldabbagh in der Typlokalität Sindschar (englisch Sinjar) in der Nähe des Dschabal Sindschar im Irak gefunden. Es ist nach dieser auch benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Sinjarit zu den einfachen Halogeniden. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Antarcticit, Bischofit, Eriochalcit, Hydrohalit, Nickelbischofit und Rokühnit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der einfachen, wasserhaltigen Halogenide mit einem Verhältnis von Metall zu Halogenid von 1:2.

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der kristallwasserlosen und -haltigen Halogenide mit einem Verhältnis von Metall zu Halogenid von 1:2.[2]

Bildung und Fundorte

Sinjarit bildete sich in einem Wadi, anscheinend als Niederschlag aus Grundwasser.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Sinjarit nur noch auf der Insel Bulla im Kaspischen Meer, einem Schlammvulkan.

Kristallstruktur

Sinjarit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 7,21 Å und c = 5,86 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Z.A. Aljubouri und S.M. Aldabbagh: Sinjarite, a new mineral from Iraq. In: Mineralogical Magazine. 1980, 43, S. 643-645.
  2. New Dana Classification of Halogenide Minerals

Literatur

  • Sinjarit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
  • Zeki A. Aljubouri und Salim M. Aldabbagh: Sinjarite, a new mineral from Iraq. In: Mineralogical Magazine. 1980, 43, S. 643-645 (pdf).

Weblinks