Salinen Austria
Salinen Austria AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1997 |
Sitz | Ebensee, Oberösterreich |
Leitung | Stefan Maix, Ernst Gaisbauer |
Mitarbeiter | 467 |
Umsatz | 101.000.000 (Stand Wirtschaftsjahr 2009/10) |
Branche | Bergbau |
Website | http://www.salinen.com/ |
Die Salinen Austria AG ist ein privates österreichisches Unternehmen, das die Siedesalzgewinnung zum Unternehmensziel hat. Größte Salzabbaustätte ist das Salzbergwerk Altaussee
Zur Salinen Austria Gruppe gehören außer den österreichischen Produktionsstätten weitere Verkaufsstätten in Belgrad, Budapest, Mailand, Ljubljana, Prag, Varaždin und Prešov.
Eigentümer ist zu 100 % die Österreichische Salinen Aktiengesellschaft[1], die zu 43,75 Prozent im Eigentum des ehemaligen Finanzminister Hannes Androsch ist (41,25 % AIC Androsch International Management und 2,5 % direkt), sowie die Invest Holding GmbH, die ebenfalls einen 41,25 Prozentanteil hält[2] und ihrerseits wieder über der Privatbank AG der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich gehört.[3]
Zusätzlich zum Hauptgeschäft bewegt sich das Unternehmen im Fremdenverkehr. So werden die Schaubergwerke in Hallein, Hallstatt und Altaussee von den Salinen betrieben. Außerdem werden zahlreiche Immobilien verwaltet, darunter auch historisch und architektonisch bedeutende Bauten.[4]
Geschichte
Obwohl das Unternehmen in der heutigen Form erst im Jahr 1997 gegründet wurde, gehen die Ursprünge auf den Salzabbau im 15. und 16. Jahrhundert in Österreich zurück. So wurden laufend Besitzrechte durch Kaiser Friedrich III. und Maximilian angekauft um ein Salzmonopol in Österreich zu erhalten. Die Salinen in Bad Aussee, Hallstatt und Hall in Tirol behielten zwar ihre Sonderstellungen, gehörten aber schlussendlich auch zu diesem Monopol mit dem Staat als Eigentümer.
Von Aussee wurden auch die Salzlager in Bad Ischl, die erst im 16. Jahrhundert entdeckt wurden, abgebaut. So wurde 1571 in Ischl eine erste Sudpfanne in Betrieb genommen, weiter ein Ebensee in den Jahren 1604 bis 1607.
Die landesfürstliche Kammer wollte aber nicht nur die Produktion sondern auch den Salzhandel unter ihre Kontrolle bringen. Zu diesem Zweck wurden eigene ärarische Salzämter und Lager errichtet. Vom Handel zog man sich erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder zurück und erlaubte wieder einen privaten Handel.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es die fünf Bergbaubetriebe in Altaussee, Bad Ischl, Hallstatt, Hallein und Hall in Tirol zu Österreich mit rund 2300 Beschäftigten. Unterstellt waren sie dem k.k. Finanzministerium.
Zwischen den beiden Weltkriegen wurde die Belegschaft durch den Wegfall großer Teile des Marktes auf 1400 reduziert. Im Jahr 1925 wurde eine eigene Generaldirektion der Österreichischen Salinen ins Leben gerufen.
Das Unternehmen nannte sich unter dem Nationalsozialismus Alpenländische Salinen, wo von 1942 bis 1945 Emmerich Pöchmüller Generaldirektor war, und im Salzbergwerk Altaussee ein Bergungsort für Kulturgüter eingerichtet wurde.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch Rationalisierungen der Mitarbeiterstand weiter bis auf 600 Mitarbeiter im Jahr 1979 verringert. Die im Krieg geschlossenen Sudhütten in Hallstatt und Bad Ischl wurden noch einmal reaktiviert, bis sie 1965 endgültig stillgelegt wurden. Auch die Bergbaubetriebe wurden reduziert.
Im Jahr 1979 wurde das Staatsunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, bei der aber alle Aktien in Staatsbesitz verblieben. Erst im Jahr 1997 wurde die AG zu 100 % privatisiert, bei der schon die heutigen Eigentümer als Käufer auftraten. In diesem Jahr hatte die Salinen Österreich mit Speisesalz im Lebensmittelhandel einen Marktanteil von etwa 95 %[5]
Produkte
Produziert werden aus den abgebauten Natriumchloridsalzen Siedesalze für die verschiedensten Verwendungszwecke:
- Speisesalz
- Nitritpökelsalz für die Fleischkonservierung
- Gewerbesalz für viele Zwecke der Weiterverarbeitung, wie für Reinigungsmittel und zur Wasserenthärtung
- Pharmasalz zur Herstellung von Medikamenten in reinster Form
- Viehsalz
- Auftausalz
- Industriesalz zur Glas-, Chlor- oder Natronlaugenherstellung
Für die Düngemittelherstellung werden noch Kaliumsulfat hergestellt.
Literatur
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1987, ISBN 3-486-53771-7, S. 247 f. (online)
Einzelnachweise
- ↑ Firmenabc.at: Salinen Austria Aktiengesellschaft; abgerufen am 8. Mai 2011
- ↑ Firmenabc.at: Österreichische Salinen Aktiengesellschaft; abgerufen am 8. Mai 2011
- ↑ Firmenabc.at: Invest Holding GmbH; abgerufen am 9. Mai 2011
- ↑ Salinen Austria: European Player der Salzindustrie auf european business network abgerufen am 8. Mai 2011.
- ↑ Salinen AG: Einstieg in deutschen Markt im Wirtschaftsblatt vom 28. März 1997 abgerufen am 9. Mai 2011.
Weblinks
- Eintrag zu Österreichische Salinen AG in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
- Salzwelten