Quarzin

Quarzin

Bergbau template.svg
Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen Mängeln an Gestaltung bzw. Form und/oder inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite des WikiProjekts Minerale eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Mineralogie auf ein akzeptables Niveau zu bringen.
Dabei kann es auch vorkommen, dass Artikel gelöscht werden, die sich nicht signifikant verbessern lassen (siehe dazu auch Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist).
Sei mutig und hilf mit, die inhaltlichen Mängel dieses Artikels zu beseitigen.
Chalcedon
Chemismus SiO2
Mineralklasse Oxide/Hydroxide
Kurzform_Strunz: IV/D.01-10
Kurzform_Dana: 75.1.3.1
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse 32, trigonal-trapezoedrisch
Farbe farblos, bis bläulich grau
Strichfarbe weiß
Härte 6,5
Dichte 2,6 -2,7 g/cm3
Glanz Glasglanz, Fettglanz
Opazität undurchsichtig, dünn durchscheindend
Bruch uneben
Spaltbarkeit keine
Kristallhabitus faserig nach (0 0 0 1)
Kristallflächen ___
Zwillingsbildung polysynthetisch nach (1 1-2 0) (Brasilianer Gesetz)
Kristalloptik
Brechzahl no = 1,54
ne = 1,55
Doppelbrechung Δ = 0,009
Pleochroismus ___
optische Orientierung einachsig negativ
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ ___
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten in Fluorwasserstoffsäure löslich
ähnliche Minerale Moganit, Chalcedon, Quarz
Radioaktivität keine
Magnetismus ___
besondere Kennzeichen ___

Quarzin ist eine faserige Gefügevarietät von mikrokristallinem Tiefquarz, der längs der kristallografischen c-Achse faserig gewachsen ist. Die Fasern weisen eine Dicke von unter einem µm auf.

Quarzin ist, ebenso wie die andere faserige Gefügevarietät des Tiefquarzes, Chalcedon, farblos, bis bläulich grau. Verunreinigungen bewirken verschiedensten Färbungen, meist brau, rötlich, oder grün. Quarzin ist durchscheinend, trüb, besitzt einen wächsernen Glanz und ist mit einer Mohshärte von 6,5 – 7 fast so hart wie Quarz.

Quarzin unterscheidet sich vom ansonsten sehr ähnlichen Chalcedon im optischen Charakter der Faserachse. Die höhere Brechzahl ist parallel zur Längsrichtung der Fasern ausgerichtet und der optische Charakter der Faserrichtung ist somit "length-slow". Weiterhin zeigt Quarzin keine Verdrillung der Fasern und keine Runzelbänderung.

Struktur

Strukturell unterscheidet sich Quarzin kaum von Chalcedon und Quarz. Elektronenmikroskopische Untersuchungen ergaben für alle mikrokristallinen Quarzvarietäten eine sehr große Dichte an Gitterdefekten. Charakteristisch ist eine dichte Abfolge von Verzwillingungen nach dem Brasilianer Gesetz. Quarzin zeigt jedoch nicht einen fließenden Übergang von verzwillingten Tiefquarz zu Moganit, wie er für Chalzedon typisch ist. Im Quarzin sind Bereiche mit Tiefquarzstruktur klar von Bereichen mit Moganitstruktur abgegrenzt.

Mikrogefüge

Quarzin bildet sowohl spärolithische wie auch parabolische Aggregate.

Von sphärolithischen Gefüge spricht man, wenn die Fasern ausgehend von einem Kristallistaionskeim radialstrahlig wachsen und kugelige Aggregate bilden. Der Durchmesser dieser Sphärolithe beträgt meist 0,1 – 0,2 mm. Unter dem Polarisationsmikroskop zeigen die Sphärolithe bei gekreuzten Polarisatoren ein charakteristisches Auslöschungsbild, das ’’Bertrand’ sches Kreuz’’.

Ein parabolisches Gefüge bildet sich, wenn die Mineralfasern radialstrahlig auf der Oberfläche eines Gesteinshohlraumes wachsen. Benachbarte Faserbüschel behindern sich in ihrem Wachstum gegenseitig. Schon in geringer Distanz zum Wachstumskeim wachsen so nur nahezu parallel ausgerichtete Faserbündel in den Hohlraum hinein. Parabolisch gewachsener Quarzin findet sich abwechselnd mit Chalzedonlagen in den konzentrischen Bänderungen der Achate.

Vorkommen

Quarzin bildet sich zusammen mit Chalcedon und Moganit oberflächennah in Spalten und Hohlräumen saurer und basischer Magmatite (Achat). Bei der Bildung von Achaten geht man von einer Kristallisation aus einem SiO2-Gel oder SiO2-übersättigten Lösungen bei Temperaturen zwischen 25 und 200 °C aus.

Weiterhin bildet sich Quarzin sedimentär bei der Verfestigung von Sandstein als eine der Zementphasen in den Porenräumen des Sandsteines.

Weblinks

Literatur

Flörke, O.W., Graetsch, H., Martin, B., Röller, K., Wirth, R. (1991): Nomenclature of micro- and noncrystalline silica minerals, based on structure and microstructure; Neues Jahrbuch Miner. Abh., 163: 19-42