Polyvinylbutyral

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Polyvinylbutyral (PVB) ist ein Kunststoff, der vor allem als Schmelzklebstoff in Form von Zwischenfolien für Verbund-Sicherheitsglas verwendet wird. So wird PVB unter anderem als Zwischenschicht zwischen den Glasscheiben von Windschutzscheiben eingesetzt, da es sich durch eine splitterbindende Wirkung und hohe Reißfestigkeit auszeichnet.

Weiterhin werden PVB-Harze als Bindemittel eingesetzt, z. B. in Druckfarben, Korrosionsschutzprimern, Kunststoff- und Holzlacken, Verpackungslacken und Pigmentpräparationen. Außerdem finden sie Verwendung als temporäre Bindemittel für Keramiken, da sie bei Temperaturen oberhalb 500 °C rückstandsfrei verbrennen.

PVB wird aus Polyvinylalkohol durch Acetalisierung mit Butanal hergestellt und gehört zur Gruppe der Polyvinylacetale. Dabei ist aus statistischen Gründen maximal eine Funktionalisierung von etwa 80 % erreichbar. Da Polyvinylalkohol durch Hydrolyse von Polyvinylacetat hergestellt wird, enthält technisches PVB auch noch Acetylgruppen (mindestens ca. 2 %). Polyvinylbutyrale mit niedrigem Acetalisierungsgrad sind wasserlöslich, hoch acetalisierte Harze lösen sich in Alkoholen. PVB-Harze mit einem höheren Anteil an Acetylgruppen sind auch in Aromaten löslich. Beim Einsatz als Zwischenschicht zwischen Glasscheiben ist keine komplette Funktionalisierung erwünscht, da die freien OH-Gruppen eine bessere Bindung zum Glas ermöglichen.

Teilstruktur von Polyvinylbutyral


Handelsnamen von PVB: Butvar, Mowital, Pioloform

Handelsnamen von PVB-Folien: BUTACITE, SAFLEX, S-Lec, TROSIFOL

Literatur

  • Römpp Lexikon Chemie Version 2.0, Georg Thieme Verlag 1999

Weblinks

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