Plansichter
Ein Plansichter ist ein Sichter in der Mühle zur Trennung der Kornbestandteile, die nach der Mahlung auf dem Walzenstuhl in einer Mühle anfallen.
Plansichter wurden 1888 von Karl Haggenmacher in Budapest erfunden und lösten die Sechskantsichter ab.[1] Durch den Trennungsprozess des Sichtens kann das Mahlgut in Bestandteile unterschiedlicher Dichte (bei Mehl bedeutet dies unterschiedlicher Mineralstoffgehalt) aufgeteilt werden. In den damals üblicherweise mit Wind- oder Wasserkraft betriebenen Mühlen wurden die Plansichter mittels Krafttransmission und einer Unwucht in Schwingung versetzt. Um frei schwingen zu können, waren die selbst in kleinen Ausführungen mehrere hundert Kilogramm wiegenden Geräte oftmals mit Bambusstangen an der Decke aufgehängt. Diese typische Aufhängung ist auch noch bei heutigen elektrisch in Vibration versetzten Plansichtern anzutreffen.
In jedem Plansichter befinden sich mehrere Sichtabteile mit Siebstapeln, die je nach Bauart 8–15 Siebe enthalten. Auf jeder Sieblage laufen kleine Bürstchen oder Würfel mit, damit sich die Siebe nicht zusetzen. Die Siebe in einem Siebstapel haben unterschiedliche Maschenweiten (ca. 100–1000 µm), so dass eine Trennung in Mehl, Dunst, Grieß und grobe Schalenteile erfolgen kann.