Phlegmatisieren
Phlegmatisieren ist eine Technik zum Herabsetzen der Empfindlichkeit brisanter Explosivstoffe (z. B. Nitropenta, Hexogen) gegen Schlag und Reibung.
In der Chemie bedeutet „phlegmatisiert“ meist, dass ein (pulverförmiger) Stoff mit Flüssigkeit überzogen ist. Stoffe, die in Pulverform vorliegen, sind oft hochreaktiv und neigen dazu, explosionsartig zu oxidieren. Um Umgang, Transport und Lagerung solcher Stoffe ungefährlicher zu machen, werden sie phlegmatisiert. So sind die einzelnen Teilchen von dünnen Flüssigkeitsschichten umgeben und sind daher weniger reaktiv.
Beispiele sind:
- die Phlegmatisierung von Aluminiumpulver mit Leinöl. Es kann sich so nur noch sehr schwer von selbst an der Luft entzünden. Seine heftige Reaktion mit Eisen(III)-oxid bleibt jedoch bestehen (Thermitreaktion).
- die Abdeckung von Phosphor mit Petroleum. Somit ist er vom Luftsauerstoff abgeschlossen, und es findet keine Selbstentzündung statt.
- die Phlegmatisierung von Pikrinsäure mit Wachs.
- die Phlegmatisierung von Acetonperoxid mit Aceton.
- die Phlegmatisierung von Ammoniumdichromat mit Wasser.
Literatur
- Rudolf Meyer: Explosivstoffe, VCH Verlagsgesellschaft, 1985, 6. Auflage, S. 275, ISBN 3-527-26297-0 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche), S. 233.