Pastille
Pastillen bestehen aus fest gewordenen Flüssigkeiten oder festen Lösungen in einzeldosierter Form. Somit sind sie anders aufgebaut als Tabletten oder Dragées. Die ersten in Deutschland verfügbaren Fertigarzneimittel wurden in Pastillenform angeboten.
Herstellung
Pastillen werden durch Ausgießen einer Flüssigkeit in vorgefertigte Puderformen hergestellt. Danach werden die noch flüssigen Pastillen schonend getrocknet. Die in der getrockneten Flüssigkeit enthaltenen Wirkstoffe werden beim Kauen oder Lutschen langsam freigesetzt und können so von den Schleimhäuten aufgenommen werden oder mit dem Speichel in den Magen gelangen. Nur mit diesem Verfahren können völlig unterschiedliche Substanzen verarbeitet werden. Zu diesen Stoffen gehören:
- ätherische und fette Öle,
- flüssige - auch alkoholische - Tinkturen und Extrakte,
- Trockenextrakte,
- lösliche und unlösliche Stoffe oder Arzneistoffe.
Hilfsstoffe
Schwierigkeiten, die viele dieser Stoffe zum Beispiel beim Tablettieren oder anderen herkömmlichen Arzneiformen bereiten, können so umgangen werden. Häufig werden Pastillen auf der Basis von Gummi Arabicum hergestellt. Gummi Arabicum ist ein reines Naturprodukt, das aus dem Baumsaft einer bestimmten Sorte von Akazienbäumen (der Verek-Akazie, acacia senegal) gewonnen wird. Gummi Arabicum bietet entscheidende Vorteile bei der Herstellung von Pastillen. So bietet es als Hydrokolloid die Möglichkeit zu emulgieren und zu suspendieren, bindet Geschmacksstoffe, zum Beispiel ätherische Öle und Aromen und bietet einen längeren und intensiveren Lutsch- bzw. Kaugenuss. Das Gummi Arabicum hält die Schleimhäute des Mund- und Rachenraums durch einen Schutzfilm feucht.