Oregonit
Oregonit | |
Chemische Formel |
FeNi2As2[1] |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.AB.20[1] (8. Auflage: II/B.12) nach Strunz 02.05.04.01 nach Dana |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | nicht definiert |
Farbe | Weiß in polierten Sektionen |
Strichfarbe | |
Mohshärte | 5 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 6,92 |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | feinkörnige Aggregate |
Oregonit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung FeNi2As2[1], ist also chemisch gesehen ein Nickel-Eisenarsenid, das bisher nur in Form feinkörniger Kiesel bis etwa 0,5 mm Größe mit glatter, brauner Kruste gefunden werden konnte.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Oregonit am Josephine Creek im Josephine County im US-Bundesstaat Oregon und beschrieben 1959 von Paul Ramdohr und Margaret Schmitt, die das Mineral nach dem Bundesstaat Oregon benannten.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Oregonit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur > 1:1“, wo er zusammen mit Heazlewoodit, Laflammeit, Parkerit, Rhodplumsit und Shandit eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Oregonit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Legierungen und legierungsartigen Verbindungen“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Nickel (Ni) Halbmetallverbindungen“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2.AB.20 bildet.
Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Oregonit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02.05.04 innerhalb der Unterabteilung „02.05 Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=3:2“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Oregonit bildet sich in Klinochlor und Serpentinen. Begleitminerale sind unter anderem Bornit, Chalkopyrit, Chromit, Molybdänit und gediegen Kupfer.
Bisher (Stand: 2011) konnte Oregonit an weniger als 10 Fundorten nachgewiesen werden. Dazu zählen neben seiner Typlokalität Josephine Creek im US-Bundesstaat Oregon noch die „Alexo Mine“ bei Dundonald im Cochrane District in Kanada, die „Skouriotissa Mine“ bei Skouriotissa im Bezirk Nikosia auf Zypern, Ferrières-sur-Sichon im französischen Département Allier, Allchar im mazedonischen Bezirk Roszdan und am Chirynaisky Massiv im Koryak Gebirge auf der russischen Halbinsel Kamtschatka.
Kristallstruktur
Oregonit kristallisiert isotyp mit Heazlewoodit im hexagonalen Kristallsystem (die Raumgruppe wurde bisher nicht näher bestimmt) mit den Gitterparametern a = 6,083 Å und c = 7,130 Å sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 IMA/CNMNC List of Mineral Names - Oregonite (englisch, PDF 1,8 MB)
- ↑ Webmineral - Oregonite (englisch)
Literatur
- Paul Ramdohr, Margaret Schmitt: Oregonite, in: New Mineral Names (deutsche Originalversion: Neues Jahrbuch der Mineralogie, Monatshefte (1959), Nr. 11-72, S. 239-247)
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 424.
Weblinks
- Mineralienatlas:Oregonit (Wiki)
- Handbook of Mineralogy - Oregonite (englisch, PDF 50,9 kB)