Ooid

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Ooide
Ooide aus der mitteljurassichen Carmel-Formation in Utah (USA). Maßstab = 2,0 mm
Dünnschliff von Ooiden aus der mitteljurassichen Carmel-Formation in Utah (USA). Das größte Korn misst etwa 1,2 mm. Im Zentrum erkennbar sind die Kristallisationskerne

Ooide (gr. oon „Ei“) sind kugelig-ovale, bis erbsengroße Mineralkörper, die sich aus konzentrischen Anwachsschalen oder radial-faserig um einen meist andersartigen Kern bilden. Ooide können aus verschiedenen Mineralen bestehen, am häufigsten sind Kalkooide. Ähnliche Partikel mit größerem Durchmesser sind die Pisoide.

Oolithe sind aus durch ein Bindemittel verkitteten Ooiden aufgebaute Sedimentgesteine, die je nach Mineral unterschiedlich benannt werden (Rogenstein, Erbsenstein, Eisenoolith, Kieseloolith).

Bildung

Damit sich Ooide bilden, sind zwei Voraussetzungen nötig. Zum einen muss eine hohe Konzentration an Calciumcarbonat im Wasser vorhanden sein (übersättigte Lösung) und zum anderen muss das Wasser in Bewegung gehalten werden, damit die sich bildenden Ooide ihre runde Form erhalten. Daher sind Lagunen, in denen leichte Wellenbewegungen herrschen, Bildungsräume für Ooide.

Sind die beiden zuvor beschrieben Bedingungen erfüllt, ist ein Kristallisationskeim, zum Beispiel ein Sandkorn, Voraussetzung zur Bildung eines Ooids. Um diesen Keim beginnen sich nun Lagen von Kalk oder Eisen aus dem Wasser abzuscheiden. Dieser Vorgang hält so lange an, bis der Körper zu schwer wird und auf den Grund sinkt. Deshalb besitzen Ooide auch nahezu gleiche Größe. In manchen Ooiden lassen sich die Kristallisationskeime noch erkennen.

Eisenooide

Eisenooide sind Ooide aus Limonit (Brauneisenstein) oder Hämatit (Roteisenstein). Diese bilden sich auch im Meer und stellen Eisenhydroxidfällungen dar, die sich an Kaolinitplättchen anlagern.

Literatur

  •  Maurice E. Tucker: Einführung in die Sedimentpetrologie. Enke, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-94781-X.

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