Messer Group

Messer Group

Messer Group GmbH
Messer Group logo.svg
Rechtsform GmbH
Sitz Bad Soden am Taunus, Deutschland

Leitung

  • Stefan Messer, CEO
  • Hans-Gerd Wienands, CFO
  • Jürgen Heraeus, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 5.288 (31. Dezember 2010)
Umsatz 1.029 Mio. EUR (2012)[1]
Branche Technische Gase, Medizinische Gase, Gaserzeugungsanlagen, Medizintechnische Präzisionsinstrumente, Metallverarbeitende Industrie
Website www.messergroup.com
Die Hauptzentrale in Bad Soden am Taunus

Messer Group GmbH ist ein Hersteller und Abfüller technischer und medizinischer Gase sowie ein Hersteller von Gaseproduktionsanlagen mit Hauptsitz in Bad Soden am Taunus im Main-Taunus-Kreis (Hessen). Messer ist ein Familienunternehmen und als solches in der bereits 3. Generation geführt. Heutzutage ist es in mehr als 30 Ländern weltweit aktiv, den größten Absatzmarkt bildet China.

Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt. Bitte hilf der Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Näheres ist eventuell auf der Diskussionsseite oder in der Versionsgeschichte angegeben. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung.

Geschichte

1898 gründete der Student Adolf Messer (* 6. April 1878 in Hofheim am Taunus, † 13 Mai 1954) in Höchst am Main eine Werkstatt zum Bau von Acetylenleuchten und Acetylenentwicklern, also Apparaten zur Herstellung von Acetylengas aus Calciumcarbid. Wegen der Konkurrenz durch das Aufkommen der elektrischen Beleuchtung richtete das Unternehmen seine Produktion schon bald auf die Schweiß- und Schneidetechnik aus. Für das Autogenschweißen benötigte man ein Gemisch aus Acetylen und Sauerstoff, das bei hohen Temperaturen verbrennt. Daher baute Messer ab 1908 Luftzerlegungsanlagen zur Gewinnung von Sauerstoff, Stickstoff, Argon und anderen Edelgasen. Der Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 setzte der Expansion des Unternehmens im Ausland – Messer war mittlerweile in Westeuropa und Nordamerika präsent – ein vorläufiges Ende. Stattdessen musste das Unternehmen seinen Beitrag bei der Organisation der Kriegswirtschaft leisten.

Bis zum Ende des Krieges errichtete Messer für die Krieg führenden Stellen im Deutschen Reich sowie für das neutrale Ausland insgesamt 50 Flüssigsauerstoff Anlagen einschließlich der nötigen Werkstätten zur Produktion von Sprengpatronen. Im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs, unter dem Eindruck der Kriegsniederlage, von Gebietsverlusten, der Last des Versailler Vertrags, politisch labilen Verhältnissen und der Inflation konzentrierte sich Messer auf den Gewinn von Exportmärkten. Im Jahr 1928 lieferte Messer Luftzerlegungsanlagen zur Stickstoffgewinnung nach Norwegen und Italien. Zu Beginn der 1930er-Jahre schloss das Unternehmen die Entwicklungsarbeiten an Vielflammen-Schweißbrennern ab (1930), nahm als erster Produzent von Autogengeräten den Bau von Elektroschweißmaschinen auf und begann 1932 mit der Produktion von umhüllten Lichtbogen-Schweißelektroden.

In der Zeit des Nationalsozialismus wuchs die Messer & Co. GmbH besonders mit der 1936 beginnenden Aufrüstung. Die Gesamtbelegschaft stieg in den Jahren von 1930 bis 1940 von 522 auf 1102 Personen an und der Gesamtumsatz verdoppelte sich fast. Das Unternehmen stellte im Zweiten Weltkrieg unter anderem Brennschneideanlagen für das Schweißen von Panzerkampfwagen her und lieferte Anlagen zur Gewinnung von Flüssigsauerstoff an die Heeresversuchsanstalt Peenemünde.

Seit Mitte der 30er-Jahre kooperierten der Verband für Autogene Metallbearbeitung und der Deutsche Acetylenverein mit der Reichsgemeinschaft der wissenschaftlich-technischen Arbeit und der Deutsche Arbeitsfront, bevor beide Vereine 1942 in den Deutschen Verband für Schweißtechnik und Acetylen e.V. (DVSA) überführt wurden, der zur Reichsfachgruppe Chemie e.V. im NS-Bund Deutscher Technik gehörte.

1945 waren die Produktionsanlagen, darunte das Stammwerk in der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main, weitgehend zerstört. Mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung begann der Wiederaufbau, so daß die Produktion 1947 wieder aufgenommen werden konnte. Ab 1949 entstanden neue Auslandsgesellschaften und Niederlassungen. Nach dem Tode des Unternehmensgründers 1954 übernahm sein Sohn Hans Messer (1925–1997) die Leitung der Adolf Messer GmbH. Das Unternehmen wuchs in den 1950er Jahren rasch und steigerte seinen Gesamtumsatz von 12,7 Mio. (1950) auf 49,5 Mio. Deutsche Mark (1960). Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Arbeiter von 761 auf 1328 und die Zahl der Angestellten von 240 auf 674 Personen. Expansionsmärkte innerhalb und außerhalb Europas konnten weiter ausgebaut werden.

1965 fusionierte die Adolf Messer GmbH mit der Knapsack Griesheim AG zur Messer Griesheim GmbH, an der die Farbwerke Hoechst mit zwei Dritteln und die Familie Messer mit einem Drittel beteiligt war. Hauptsitz des fusionierten Unternehmens blieb das Messer-Stammwerk an der Hanauer Landstraße. Zum Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit wurde der Bereich Industriegase, der mit etwa 70 Prozent zum Umsatz beitrug.

1993 schied Hans Messer aus der Unternehmensleitung aus. Da sich der Mehrheitseigentümer Hoechst ab 1994 auf die Geschäftsbereiche die Kerngeschäfte Pharma, Landwirtschaft und industrielle Chemie konzentrieren und seine Messer-Anteile verkaufen wollte, kam es zu Konflikten mit der Familie Messer. Ein geplanter Börsengang scheiterte, ebenso wie der Verkauf der Hoechst-Anteile an den Wettbewerber Linde AG. Die Sparte Schweiß- und Schneidetechnik wurde 1997 ausgegliedert und 1999 an eine Holding-Gesellschaft der Familie Messer verkauft.

2001 verkaufte Aventis ihre im Rahmen der Fusion von Hoechst übernommenen Messer-Anteile an zwei Investmentgesellschaften. 2004 übernahm die Familie Messer diese Anteile und überführte das Unternehmen unter dem Namen Messer Group GmbH wieder komplett in Familienbesitz. Die Geschäfte der Landesgesellschaften in Deutschland, Großbritannien und den USA, wurden im Rahmen dieser Transaktion an Air Liquide veräußert und der Sitz der Holding nach Sulzbach im Taunus verlegt.

Die Messer Group unterhält heute Geschäftsaktivitäten in Europa, China, Vietnam und Peru.

Geschäftsbereiche

Messer Gruppe

Messer zählt zu den führenden Industriegaseunternehmen und ist in über 30 Ländern in Europa und Asien sowie in Peru mit mehr als 60 operativen Gesellschaften aktiv. Die internationalen Aktivitäten werden aus Bad Soden, nahe Frankfurt am Main gelenkt, die Steuerung der technischen Zentralfunktionen Logistik, Engineering und Produktion sowie Anwendungstechnik erfolgt aus Krefeld. Das Unternehmen produziert Industriegase wie Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid, Wasserstoff, Helium, Schweißschutzgase, Spezialgase, medizinische Gase und Lebensmittelgase. Forschungszentren entwickeln Anwendungstechnologien für den Einsatz von Gasen in Industriebranchen, in der Lebensmitteltechnik, Medizin sowie Forschung und Wissenschaft.

Messer Cutting Systems

Messer Cutting Systems ist ein weltweiter Anbieter von Autogen-, Plasma- und Laserschneidanlagen für die metallverarbeitende Industrie.

Ausland

Messer Austria ist seit 1969 ein Teil der Messer Group. Die Zentrale für Österreich ist in Gumpoldskirchen in Niederösterreich und hat daneben sieben Standorte und 74 Gascenter in Österreich. Das Vorgängerunternehmen wurde bereits 1898 als Österreichisch-Ungarische Sauerstoffwerke gegründet und später in Hydroxygen GesmbH umbenannt.[2]

Soziales Engagement

Die meisten Gesellschaften der Messer Welt engagieren sich in sozialen und ökologischen Projekten. Die „Adolf Messer Stiftung“ spendet jährlich in enger Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt 50.000 Euro, um junge Forscher zu unterstützen. Im Jahr 2010 ermöglichte die „Dr. Hans Messer Sozialstiftung“ den Ausbau einer Schulbibliothek in Dujiangyan, China.

Literatur

  • Jörg Lesczenski: 100 Prozent Messer. Die Rückkehr des Familienunternehmens 1898 bis heute. Piper, München 2007, ISBN 978-3-492-05085-2.
  • Franz Lerner: Frankfurt am Main und seine Wirtschaft, Ammelburg-Verlag, Frankfurt am Main 1958

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verband der Chemischen Industrie e. V. Top 20: Die umsatzstärksten deutschen ChemieunternehmenAufgerufen am 24. September 2012
  2. Inertisieren – was ist das? In: Brand Aus. Monatliche Zeitschrift des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes, Ausgabe 10/2010.