Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
Gründungsjahr: 1960
Rechtsform: Institut der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
Ort: Garching bei München
(

48° 15′ 45″ N, 11° 40′ 25,3″ O

48.262511.67369 )
Greifswald
(

54° 4′ 24,6″ N, 13° 25′ 26,5″ O

54.07349722222213.424025 )

Leitung: Sibylle Günter
Mitarbeiter: ca. 1100
Offizielle Website: www.ipp.mpg.de

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching bei München und sein Teilinstitut in Greifswald widmen sich der Erforschung der physikalischen Grundlagen für ein Fusionskraftwerk. Das IPP ist ein Institut der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften sowie ein assoziiertes Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Gegründet wurde das IPP 1960 in Garching zunächst in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), mit der Max-Planck-Gesellschaft und dem Physiker Werner Heisenberg als Gesellschafter. 1971 wurde das Institut dann in die Max-Planck-Gesellschaft eingegliedert. 1994 wurde das Teilinstitut Greifswald gegründet. Seit 1961 ist das IPP Teil des „Europäischen Fusionsforschungsprogramms“, das durch die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) koordiniert wird. 1999 wurde das European Fusion Development Agreement unterzeichnet, dass die Zusammenarbeit zwischen EURATOM und Europäischer Kommission regelt. Finanzierungsträger des Instituts sind die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland sowie die Länder Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.

Mit rund 1100 Mitarbeitern, davon etwa 700 in Garching und 400 in Greifswald, ist das IPP eines der größten Zentren für Fusionsforschung in Europa. Die zurzeit neun wissenschaftlichen Bereiche des Instituts untersuchen den Einschluss von Wasserstoff-Plasmen hoher Temperatur in Magnetfeldern, entwickeln Anlagen zur Plasmaheizung sowie Messverfahren zur Analyse der Plasmaeigenschaften, beschäftigen sich mit Plasmatheorie, Magnetfeldtechnik, Materialforschung, Plasma-Wand-Wechselwirkung und Datenerfassung und -verarbeitung sowie mit Systemstudien zur Fusion. Zum Institut gehören zudem vier Nachwuchsgruppen sowie die Arbeitsgruppen „Plasmadiagnostik“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, "Elektronenspektroskopie" in Berlin und „Oberflächenprozesse“ an der Universität Bayreuth. Zusammen mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist das Teilinstitut Greifswald Träger der „International Max Planck Research School for Bounded Plasmas“, einem Ausbildungsprogramm für Doktoranden in dem Gebiet der Plasmaphysik. Wissenschaftliche Mitglieder und Direktoren waren Alexander Bradshaw und Friedrich Wagner.

Zu den wichtigsten Fusionsexperimenten in der Geschichte des IPP zählen unter anderem die Stellarator-Anlagen Wendelstein 2a (1968 bis 1974), Wendelstein 7-A (1976 bis 1985), und Wendelstein 7-AS (1988 bis 2002) sowie die Tokamak-Anlagen Pulsator (1973 bis 1979) und ASDEX (1980 bis 1990). Heute wird in Garching der Tokamak ASDEX Upgrade (seit 1991) betrieben, die größte deutsche Fusionsanlage; im Teilinstitut Greifswald wird der Stellarator Wendelstein 7-X aufgebaut. Das IPP beteiligt sich darüber hinaus wesentlich am wissenschaftlichen Betrieb des europäischen Gemeinschaftsexperiments Joint European Torus (JET) (seit 1983) im britischen Culham, der gegenwärtig größten Fusionsanlage weltweit. Zu den Planungen für den internationalen Testreaktor ITER (lateinisch für „der Weg“), dessen Bau 2009 begann, hat das IPP wesentliche Grundlagen beigetragen. Auch den Betrieb der Anlage wird das Institut wissenschaftlich begleiten.

Publikationen

Seit 1999 publiziert das Institut den Newsletter Energieperspektiven.

Literatur

  • Susan Boenke: Entstehung und Entwicklung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik 1955–1971. Campus Verlag, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-593-34414-9.

Weblinks

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