ASDEX Upgrade
Technische Daten[1] | |
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maximale Magnetfeldstärke: | 3,9 Tesla |
Plasmastrom: | 0,4 Megaampere - 1,6 Megaampere |
maximale Pulsdauer: | 10 Sekunden |
Plasmaheizung: | 27 Megawatt |
Plasmavolumen: | 14 Kubikmeter |
Plasmamenge: | 3 Milligramm |
Plasmatemperatur: | über 100 Millionen Kelvin |
ASDEX Upgrade („AxialSymmetrisches Divertor-EXperiment“) ist die größte deutsche Kernfusionsanlage. Sie ist vom Tokamak-Typ und befindet sich im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München. In dieser Anlage werden Fragen der Plasmaphysik und Kernfusion unter kraftwerksähnlichen Bedingungen untersucht. Am 21. März 1991 wurde das erste Plasma in ASDEX Upgrade gezündet. Seither wurden über 25.000 Versuche durchgeführt.
ASDEX Upgrade ist der Nachfolger von ASDEX und im Vergleich zu anderen Tokamaks von mittlerer Größe. Eine Besonderheit dieses Experiments ist die vollständige Wolframauskleidung der inneren Wand, die mit dem Plasma in Kontakt kommt. Wolfram hat einen sehr hohen Schmelzpunkt (über 3000 °C), so dass es hohe Temperaturen übersteht. Im Vergleich zu Kohlenstoff, einem anderen verbreiteten Wandmaterial, erwartet man von Wolfram, dass es in einem späteren Fusionsreaktor weniger radioaktives Tritium aufnimmt. Allerdings wurde Wolfram bisher gemieden, da es bei zu hoher Konzentration im Plasma dessen Eigenschaften stark verschlechtert. In ASDEX Upgrade wurde gezeigt, dass die Wolframkonzentration auch bei einer reinen Wolframwand niedrig genug gehalten werden kann.
Das Experiment hat einen Gesamtradius von 5 Metern und ein Gesamtgewicht von 800 Tonnen. Das Plasma kann mit bis zu 27 Megawatt geheizt werden. Verfügbare Heizquellen sind neben der Ohmschen Heizung durch den Plasmastrom (ca. 1 MW) eine Neutralteilchenheizung (bis zu 20 MW) sowie Wellenheizungen bei der Ionen- und bei der Elektronen-Zyklotronresonanz (je bis zu 6 MW).