Martin Karplus

Martin Karplus

Martin Karplus (* 15. März 1930 in Wien) ist ein in Österreich geborener US-amerikanischer theoretischer Chemiker.

Er erwarb den Grad B.A. an der Harvard University im Jahr 1950 und wurde 1953 zum Ph. D. am California Institute of Technology mit Arbeiten in der Arbeitsgruppe um Linus Pauling promoviert. Zwischen 1953 und 1955 arbeitete er im Rahmen eines Postdoc-Aufenthalts bei Charles Coulson an der Oxford University.

Seit 1979 hat er den Theodore-William-Richards-Lehrstuhl für Chemie an der Harvard University inne. 2011 wurde er mit dem internationalen Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet.

Sein Bruder Robert Karplus war theoretischer Physiker und Physik-Pädagoge an der Universität Berkeley.

Arbeiten

Die Arbeiten von Karplus sind wichtige Beiträge auf dem Gebiet der physikalischen Chemie. Besonders wichtig sind die Arbeiten im Bereich der NMR-Spektroskopie, der chemischen Dynamik, der Quantenmechanik und der Moleküldynamik-Simulation von biologischen Makromolekülen.

Seine bekannteste Arbeit ist die Karplus-Beziehung welche in der NMR-Spektroskopie die Abhängigkeit der Kopplungskonstante von dem Torsionswinkel der koppelnden Kerne beschreibt.

Zusammen mit Andrew McCammon und Bruce Gelin publizierte er die erste Moleküldynamik-Simulation eines Proteins, des Bovine Pancreatic Trypsin Inhibitors (BPTI). Seine aktuelles Forschungsinteresse gilt der Simulation biologisch interessanter Moleküle und der Weiterentwicklung des CHARMM-Computerprogramms.

Quellen

  • M. Karplus: In Spinach on the Ceiling. A Theoretical Chemist's Return to Biology. In: Annual Review of Biophysics and Biomolecular Structure. Band 35, 2006, S. 1–47

Weblinks