Marker (Genetik)
Als Marker (deutsch "Markierung", auch Markergen oder molekularer Marker genannt) bezeichnet man in der Molekularbiologie eindeutig identifizierbare, kurze DNA-Abschnitte, deren Ort im Genom bekannt ist.
Solche Markergene sind im Genom vorhanden (s. u. Typen von n Markern). Man kann aber auch Markergene gentechnisch einbauen. Diese Reportergene werden so gewählt, dass man ihre Anwesenheit in einem Organismus leicht erkennen kann. Zum Beispiel werden Gene für fluoreszente Proteine oder Reporterenzyme zusammen mit anderen, nicht so leicht erkennbaren Genen, einem Mikroorganismus hinzugefügt. Diejenigen seiner Nachkommen, die die Gensequenz geerbt haben, erkennt man dann beispielsweise daran, dass sie fluoreszieren. Bei ihnen ist also die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie auch diejenigen Gene geerbt haben, die neben dem Markergen in der hinzugefügten Gensequenz sitzen.
Verwendungen von natürlichen Markern
- AFLP: Amplified Fragment Length Polymorphisms
- RAPD: Randomly Amplified Polymorphic DNA
- RFLP: Restriktionsfragmentlängenpolymorphismen (Restriction Fragment Length Polymorphisms) betreffen Schnittstellen für Restriktionsenzyme.
- SNP: Single Nucleotid Polymorphisms - Punktmutationen. Bestimmte SNPs sind mit Krankheiten korreliert und können deshalb als molekulare Marker für eine bestimmte Krankheit dienen.
- STR: Short Tandem Repeats sind kurze wiederholende Abschnitte aus bis zu 200 Nukleotiden, die sich bis zu 20 mal wiederholen. Das menschliche Genom weist ca. 650.000 solcher Mikrosatelliten auf. Bestimmte Mikrosatelliten treten mit ganz bestimmten Krankheiten auf.
- VNTR: Variable number tandem repeats Im Genom gibt es verschiedene Stellen, an denen man VNTRs findet. Diese Loci werden nach Genen benannt, neben denen sie auftreten. Im Gegensatz zu Mikrosatelliten (STR) sind sie längere repetitive Abschnitte.
Siehe auch
- Polymorphismus
- DNA barcoding
Literatur
- W. Wolz: Anwendung von Mikrosatelliten als genetische Marker, als PDF abrufbar bei der Universität Würzburg