Liouville-Gleichung
Die Liouville-Gleichung, nach Joseph Liouville, ist eine Beschreibung der zeitlichen Entwicklung eines physikalischen Systems in der statistischen Mechanik, im Hamilton-Formalismus der klassischen Mechanik und in der Quantenmechanik, dort auch Von-Neumann-Gleichung genannt. Die Liouville-Gleichung besagt anschaulich, dass das Volumen einer beliebigen Teilmenge des Phasenraums unter einer zeitlichen Entwicklung erhalten bleibt, das heißt, dass der Fluss durch den Phasenraum volumen- und sogar orientierungserhaltend ist.
Klassische Gleichung
In der statistischen Physik kann ein Ensemble von Realisierungen eines physikalischen Systems durch eine Wahrscheinlichkeitsdichte
wobei die
wobei H die Hamilton-Funktion und
Aus der Liouville-Gleichung folgt unmittelbar der Satz von Liouville (auch „Liouville-Theorem“ genannt).
Die Liouvillegleichung kann auch bei Einführung des Liouvilleoperators
wie folgt geschrieben werden:
Quantenmechanische Gleichung
Hier bezeichnet H den Hamilton-Operator,
Man kann formal wie im Fall der klassischen Mechanik einen Liouville-Operator
Mit Hilfe des Wigner-Bildes kann im semiklassischen Grenzfall eine direkte Beziehung zwischen der klassischen Poisson-Klammer und dem Hamilton-Operator hergeleitet werden:
Literatur
Franz Schwabl, Statistische Mechanik, Springer 2004
Siehe auch
- Satz von Liouville (Physik)