Korallenoolith
Als Korallenoolith wird in der Lithostratigraphie Nordwestdeutschlands eine Gesteinsformation aus dem oberen Jura (Malm) bezeichnet, die vor ca. 155 bis 150 Mio. Jahren abgelagert wurde. Der Korallenoolith umfasst mehrere Schichtstufen aus Sedimentgesteinen, darunter die charakteristischen Kalkoolithe und oolithisches Eisenerz. Die Sedimentation erfolgte in der Flachwasserzone eines Meeres, in der auf Grund der geringen Wassertiefe genügend Licht für das Wachstum von Korallen möglich war. Kalkübersättigtes Wasser und starke Wellenbewegung begünstigten die Bildung von kleinen Mineralkügelchen, den so genannten Ooiden, aus denen Oolith entstehen konnte.
Der Korallenoolith wird unterhalb durch die Heersumer Schichten, oberhalb durch die Süntel Formation begrenzt. Er wird unterteilt in den oberen Korallenoolith und den unteren Korallenoolith. Der untere Korallenoolith sowie die Heersumer Schichten entsprechen in der internationalen Stufengliederung dem Oxfordium. Der obere Korallenoolith liegt zeitlich gesehen im Kimmeridgium.
Der Hohenstein im Süntel besteht aus dem grauen Kalkstein des Korallenoolith. In zahlreichen Steinbrüchen Nordwestdeutschlands werden aus den Kalkstein-Schichten des Korallenoolith Schotter und Splitt für den Straßenbau gewonnen. Oolithisches Eisenerz wird beispielsweise im Wesergebirge abgebaut, wo es in einer Mächtigkeit von bis zu 25 Metern auftritt.