Knallsäure
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Knallsäure | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | HCNO | ||||||
CAS-Nummer |
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Kurzbeschreibung |
giftiges, leicht zersetzliches Gas[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 43,03 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
gasförmig | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Freie Knallsäure, auch als Fulminsäure bezeichnet, ist ein giftiges, zersetzliches Gas von durchdringendem Geruch mit der Summenformel HCNO. Es ist eine Cyansauerstoffsäure, chemisch betrachtet also ein Oxid der Blausäure.
Geschichte und Struktur
Justus von Liebig entdeckte die Knallsäure 1824 und formulierte sie als H2C2N2O2. Die isomere Cyansäure fand Friedrich Wöhler ein Jahr später. Roland Scholl ermittelte 1891 die Struktur durch Reaktionen, in denen sich Knallsäure zu Derivaten der Cyansäure umlagert. Weiterhin erwies ihre Spaltung in Ameisensäure und Hydroxylamin scheinbar den Oxim-Charakter (Kohlenstoffmonoxid-Oxim) der Knallsäure als HONC und widersprach der von Kekule postulierten Form O2NCH2CN, des Nitroacetonitrils.[3] Neuere Strukturuntersuchungen zeigten dann den linearen Aufbau des Moleküls als HCNO (analog zur Blausäure HCN), mit einer C-N-Dreifachbindung, wohingegen die isomere Isoknallsäure HONC gewinkelt ist.[4]
Darstellung
Knallsäure lässt sich durch Behandeln einer wässrigen Lösung von Natriumfulminat mit verdünnter Schwefelsäure unter Eiskühlung herstellen.
Eigenschaften
Knallsäure ist isomer zur Isoknallsäure (HONC), zur Cyansäure (HOCN) und zur Isocyansäure (HNCO). Die farblose, giftige Knallsäure ist nur bei niedrigen Temperaturen stabil und polymerisiert leicht zu Diisocyansäure. Die Salze der Knallsäure werden Fulminate genannt.[5]
Verwendung
Für die freie Säure ist keine industrielle Verwendung bekannt. Fulminate wie das Quecksilberfulminat (Knallquecksilber) und Silberfulminat (Knallsilber) finden durch ihre hohe Explosivität als Initialzünder für andere Explosivstoffe Verwendung.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Christa Wagner-Klemmer, in: Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ R. Escales, A. Stettbacher: Initialexplosivstoffe, 1917, ISBN 3-8311-3939-3
- ↑ A.F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie, 1995, Walter de Gruyter, ISBN 3-11-012641-9
- ↑ 5,0 5,1 Karl-Heinz Lautenschläger, Werner Schröter: Taschenbuch der Chemie. Harri Deutsch Verlag 2007, ISBN 9783817117611, S. 457 (eingeschränkte Online-Kopie in der Google Buchsuche)