Holzteer

Holzteer

Holzteer

Bei Holzteer handelt es sich um das zähflüssige, nicht wasserlösliche Gemisch organischer Substanzen, das, neben Holzkohle, Holzgas, Holzessig und Wasser, bei der Pyrolyse von Holz entsteht.

Geschichte

Holzteer wurde lange Zeit im Holz-Schiffbau zur Konservierung von Holz und Tauwerk verwendet. Im Salzwasser verwendete Netze wurden ebenfalls mit Holzteer imprägniert. Auch als Schmierstoff war es in Gebrauch, etwa bei Hammerwerken. Heute findet es vor allem in Form von Buchenholzteer - nicht zu verwechseln mit Buchenteer - als Lockstoff für Schwarzwild und Rotwild an Suhlen Verwendung.

Herstellung

Teerofen zur Holzverschwelung, Seite der Heizungsöffnung

Wird Holz unter Luftabschluss in einem abgeschlossenen Behälter über etwa 250 °C und höher erhitzt, also pyrolysiert, beginnt es sich in die Stoffe Holzkohle, Holzteer, Holzessig und Holzgas zu zersetzen. Bis auf die Holzkohle sind bei der hohen Temperatur alle Stoffe gasförmig. Bei der Abkühlung auf Umgebungstemperatur kondensieren Holzteer und Holzessig und lediglich das Holzgas bleibt gasförmig. Der Holzessig besteht aus dem Wasser, das bei der Pyrolyse entsteht, und den in ihm gelösten organischen Stoffen wie zum Beispiel Methanol, Ameisensäure, Essigsäure und Phenol. Der Holzteer enthält die wasserunlöslichen organischen Stoffe. Beide Flüssigkeiten sind nicht mischbar; der Holzessig schwimmt oben.

Will man nicht von außen heizen, kann man auch ein wenig Luft in den Behälter strömen lassen, so dass das Holz unvollständig verbrennt (schwelt) und sich so selber heizt. Unter solchen Bedingungen, die denen einer Holzvergasung entsprechen, reagiert der Sauerstoff mit den organischen Teer- und Holzessigstoffen. Deren Eigenschaften und Zusammensetzung sind dann anders als bei der reinen Pyrolyse und entsprechen nahezu denen des Holzgaskondensates.

Eigenschaften

Holzteer ist ein gut brennbares Gemisch aus verschiedenen Stoffen mit unterschiedlichen Siedepunkten. Wurden bei der Herstellung auch die Stoffe mit vergleichsweise niedrigem Siedepunkt gewonnen, so ist der Teer flüssig (nicht zähflüssig), riecht stechend nach Rauch und hat eine braune Farbe. Lässt man den Teer offen stehen, so wird er durch Verdunstung und weitere chemische Reaktionen der organischen Stoffe an Licht und Luft immer zähflüssiger bis fest. Der Teer ist dann fast schwarz und fest wie etwa Knetmasse. Der aromatische Geruch geräucherter Wurst- und Fleischwaren stammt von diesen Stoffen.

siehe auch

Weblinks