Hilaire de Chardonnet
Comte Hilaire de Chardonnet (Louis-Marie Hilaire Bernigaud de Chardonnet; * 1. Mai 1839 in Besançon; † 12. März 1924 in Paris) war ein französischer Chemiker und Industrieller und wurde durch die Erfindung der künstlichen Seide berühmt.
Chardonnet war eigentlich Bauingenieur, arbeitete aber für Louis Pasteur. Chardonnet wurde auf Studien von Pasteur aufmerksam, die sich mit Krankheiten der Seidenraupe beschäftigten. Daraufhin suchte er nach einem künstlichen Ersatz für Seide. Sein Anfangspunkt waren Maulbeerblätter, die Nahrung der Seidenwürmer. Er verwandelte diese mit Salpeter- und Schwefelsäure in einen zellularen Faserstoff (Cellulosenitrat) und dehnte sie zu Fasern. Die Originalfasern waren extrem brennbar, aber im Jahre 1889 war dieses Problem gelöst und er entwickelte die Kunstseide.
Im Jahre 1891 wurde die künstliche Seide zum ersten Mal auf der Pariser Ausstellung gezeigt und war damals eine Sensation. Sie wurde zu diesem Zeitpunkt „Chardonnet-Seide“ genannt. Er schaffte dies, indem er Nitrozelloluse zur Chardonnet-Seide verspann, der ersten industriell produzierten synthetischen Faser und einem Vorläufer von Kunstseide, Nylon und Dacron.
Chardonnet eröffnete Fabriken zur Produktion von Kunstseide. Im Übrigen ist er einer der Kandidaten für die wahre Identität Fulcanellis.
Personendaten | |
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NAME | Chardonnet, Hilaire de |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Chemiker und Industrieller |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1839 |
GEBURTSORT | Besançon |
STERBEDATUM | 12. März 1924 |
STERBEORT | Paris |