Gingerol

Gingerol

Strukturformel
Struktur von Gingerol
Allgemeines
Name Gingerol
Andere Namen

(S)-5-Hydroxy-1-(4-hydroxy-3-methoxy-phenyl)- decan-3-on (IUPAC)

Summenformel C17H26O4
CAS-Nummer 23513-14-6
PubChem 442793
Kurzbeschreibung

gelbliche, geruchlose Flüssigkeit[1]

Eigenschaften
Molare Masse 294,39 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301-315-319-335
P: 261-​301+310-​305+351+338 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-36
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Gingerol ist eine wichtige geschmacksgebende Komponente des Ingwerrhizoms (Zingiber officinale).[2] Ihr schreibt man besondere Bedeutung für dessen Schärfe zu.

Verwandte Stoffe

Bisher wurden in Ingwer sechs Scharfstoffe identifiziert. Weitere Inhaltsstoffe mit zu den Scharfstoffen ähnlichen Strukturen sind 6-,8-,10-Gingerol und 6-,8-,10-Shogaol. Shogaol ist ein Abbauprodukt von Gingerol, wobei Gingerol eine Hydroxygruppe verliert. Ebenfalls im Ingwer enthaltene und für den Geschmack bedeutsame Stoffe sind Zingiberen und Zingiberol.

Wirkung

Man vermutet zum einen, dass Gingerole, insbesondere die Shogaole, auf den Vanilloid-Rezeptor wirken und so eine anti-inflammatorische Reaktion auslösen.[2] Es konnte gezeigt werden, dass die Scharfstoffe (Gingerol, Shogaol) einen spezifischen Einfluss auf das Interleukin-/Cytokinmuster haben. Anhand des Interleukin-/Cytokinmusters kann man unterschiedliche Reaktionen auf eine Krankheit sehen. Interessant werden diese Substanzen, um spezifische Immunsuppression durchzuführen. Dennoch ist es nach wie vor schwierig, konkrete Wirkungsmechanismen aufzuzeigen, da sie nicht nur einen Wirkungsort haben. Weiter konnte gezeigt werden, dass die Scharfstoffe die iNOS (inducable NO-Synthase) beeinflussen, was möglicherweise Auswirkungen auf die glatte Muskulatur hat und so eine Kontraktion oder Dilatation der Gefäße hervorruft.[4]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Datenblatt Gingerol bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Datenblatt 6-Gingerol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. April 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Tzung-Yan Leea, Ko-Chen Leeb, Shih-Yuan Chena and Hen-Hong Chang; 6-Gingerol inhibits ROS and iNOS through the suppression of PKC-α and NF-κB pathways in lipopolysaccharide-stimulated mouse macrophages; doi:10.1016/j.bbrc.2009.02.160.