Exkretion

Exkretion

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Eine Kuh scheidet Urin aus.

Als Exkretion (v. lat.: excernere = ausscheiden) wird das Unschädlichmachen und die Abgabe (Ausscheidung) von Stoffwechselprodukten aus dem Körper an die Umwelt bezeichnet.[1] Dies geschieht beim Menschen zum Beispiel hauptsächlich über den Harn. Der Prozess ist überlebenswichtig. Wird er zu lange unterbrochen, führt die Ansammlung schädigender Substanzen im Körper zu einer Vergiftung. Die Produkte dieses Vorganges werden Exkrete genannt.

Der umgangssprachliche Begriff Ausscheidung umfasst neben der Exkretion die Defäkation. Defäkation ist die Abgabe unverdaulicher Bestandteile der Nahrung, die im Inneren des Darms verbleiben und nicht in den Körper aufgenommen wurden, beispielsweise Kot. Die Abgabe von Gasen wie Kohlenstoffdioxid wird meist zur Atmung und nicht zur Exkretion gerechnet.[1]

Demgegenüber ist die Sekretion die Abgabe von Biomolekülen und Flüssigkeiten aus dem Körper, die eine biologische Funktion erfüllen (Schleim, Schweiß, Pheromone und so weiter).[1]

Physiologie bei Tieren

Wirbeltiere

Wirbeltiere verfügen über eine ganze Reihe von Exkretionsorganen. Sie entfernen unerwünschte Stoffe direkt oder nach Umwandlung aus dem Körper:

Wasserlösliche Substanzen werden größtenteils durch die Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin abgegeben (renale Exkretion). Das zentrale Stoffwechselorgan Leber ist oftmals verantwortlich für die Umwandlung von Substanzen in eine Form, die eine Ausscheidung ermöglicht. Einen Teil davon wandelt sie zur Ausscheidung über die Nieren in eine wasserlösliche Form um. Einen weiteren Teil gibt die Leber über die Galle in den Darm ab (biliäre Exkretion). Dort werden sie, zusammen mit den darmeigenen Ausscheidungen, zu einem Teil der Fäzes.

Vögel

Als Besonderheit können einige Seevögel durch extrarenale (nicht über die Nieren laufende) Exkretion das mit dem Meerwasser aufgenommene überschüssige Salz effizient über so genannte Salzdrüsen ausscheiden und somit auch Salzwasser trinken.

Fische und Amphibien

Bei den meisten Knochenfischen und den Larven vieler Amphibien erfolgt die Exkretion von Stickstoffverbindungen zum größten Teil als Ammoniak/Ammonium noch durch die Kiemen und nicht über die Niere.

Insekten

Bei Insekten werden die Abfallstoffe des Stoffwechsels mittels eines Systems Malpighischer Gefäße ausgeschieden. Die auszuscheidenden Substanzen diffundieren oder werden aktiv in die Gefäße transportiert und von diesen in den Enddarm geleitet. Dort erfolgt dann der Entzug von Wasser und Ionen. Die restlichen Exkrete werden dann zusammen mit den Fäkalien ausgeschieden.

Weitere Tiere

Zur Exkretion und Osmoregulation gibt es bei einzelnen Tiergruppen weitere spezielle Organe:

  • kontraktile Vakuolen (bei im Süßwasser lebenden Einzellern)
  • Protonephridien bei Plattwürmern (Plathelminthes) und vielen Larven der Spiralia
  • Metanephridien bei Ringelwürmern (Annelida) und weiteren Tieren mit einem Coelom
  • Antennendrüsen bei einigen Krebstieren
  • Coxaldrüsen bei Spinnentieren

Exkretion bei Pflanzen

Auch bei Pflanzen spricht man von Exkretion, wenn für den Organismus schädliche Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden. Oft geschieht das über spezielle Exkretions- oder Absonderungsgewebe. Der Übergang zu Sekreten, also Verbindungen, die außerhalb des Organismus noch bestimmte Funktionen erfüllen (z.B. Anlockung von Bestäubern oder antibiotische Verbindungen) ist bei Pflanzen häufig fließend.

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 A. Remane, V. Storch, U. Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie. Gustav Fischer, Jena 1985.