Erich Correns
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
- Mitglied des Staatsrates der DDR
- Abgeordneter der Volkskammer
- Träger des Karl-Marx-Ordens
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens
- Hervorragender Wissenschaftler des Volkes
- Person (Bayer AG)
- Funktionär des Kulturbundes der DDR
- Träger des Nationalpreises der DDR III. Klasse für Wissenschaft und Technik
- Deutscher
- Geboren 1896
- Gestorben 1981
- Mann
Erich Paul Hubert Correns (* 12. Mai 1896 in Tübingen; † 18. Mai 1981 in Ost-Berlin) war ein deutscher Chemiker und Präsident des Nationalrates der Nationalen Front der DDR.
Leben
Correns wurde 1896 als Sohn des Biologen Carl Correns in Tübingen geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Leipzig und Münster absolvierte er seinen Wehrdienst. Von 1918 bis 1922 studierte er an den Universitäten in Berlin und Tübingen Chemie, Botanik und Physik. Er wurde im Jahr 1922 zum Dr. phil. promoviert und war von 1922 bis 1924 als Assistent am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin und am Kaiser-Wilhelm-Institut für Lederforschung in Dresden tätig.
Im Jahr 1925 nahm er eine Arbeit als Industriechemiker bei der I.G. Farben in Elberfeld an und wurde 1931 Leiter des Acetylcellulose-Betriebs Elberfeld. 1933 wurde ihm die Leitung der Kupfer-Kunstseidenfabrik in Dormagen übertragen. Ab 1937 leitete er den Aufbau der Zellwolle- und Kunstseide GmbH im thüringischen Rudolstadt-Schwarza. Nach Maßregelungen durch die Behörden trat er 1939 als Betriebsleiter zurück und wurde beratender Chemiker bei der Thüringer Zellwolle AG und dem Zellwolle-Kunstseiden-Ring. Seine Ehefrau verstarb 1939 beim Transport in ein Konzentrationslager.
Nach dem Kriegsende wurde er 1946 Direktor der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal in Blankenstein. Ab 1948 übernahm er die Leitung der Thüringer Kunstseidenwerke in Schwarza. Im Jahr 1951 wurde Correns Direktor des Instituts für Faserstoff-Forschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Teltow. Er war seit 1951 ordentliches Mitglied der Akademie. Correns leitete das Institut bis 1962. Von 1953 bis 1959 hatte er eine Professur für chemische Technologie der Zellstoffherstellung an der Technischen Hochschule in Dresden inne. 1956 wurde Correns Dr. jur. h.c. an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1961 emeritierte er.
Von 1950 bis zu seinem Tod 1981 war er Präsident des Nationalrates der Nationalen Front. Ab 1954 war er Abgeordneter der Volkskammer. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Zentralvorstandes der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und des Präsidialrats des Kulturbundes. Ab 1957 war er Mitglied des Forschungsrates und ab 1960 Mitglied des Staatsrates der DDR. Er war Mitbegründer der Zeitschrift „Faserforschung und Textiltechnik“ (später „Acta Polymerica“).
Er erhielt 1954 als einer der ersten 22 Ordensträger den Vaterländischen Verdienstorden in Gold[1] und 1971 den Karl-Marx-Orden. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.
Werke (Auswahl)
- 1922: Versuche über den Verlauf der Beckmannschen Umlagerung (Diss.)
- 1944: Zusammenhänge zwischen morphologischer Struktur und Kettenlänge bei nativen Zellulosefasern (Mitautor)
- 1944: Zusammenhänge zwischen morphologischem Bau und Reaktionsweise technischer Zellstoffe
Literatur
- Dorit Petschel (Bearb.): Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2003, S. 147.
- Kurzbiografie zu: Correns, Erich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Einzelnachweise
- ↑ ND vom 8. Mai 1954
Weblinks
- Literatur von und über Erich Correns im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Correns, Erich |
ALTERNATIVNAMEN | Correns, Erich Paul Hubert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Politiker, MdV |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1896 |
GEBURTSORT | Tübingen |
STERBEDATUM | 18. Mai 1981 |
STERBEORT | Ost-Berlin |