Erich Hückel

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Erich Hückel (1938)

Erich Armand Arthur Joseph Hückel (* 9. August 1896 in Berlin; † 16. Februar 1980 in Marburg) war ein deutscher Chemiker und Physiker.

Leben

Oben Rudolf Hilsch und Otto Scherzer, vorn Erich Hückel, 1935 in Stuttgart

Erich Hückel wurde 1896 als mittlerer der drei Söhne des Arztes Armand Hückel (1860–1927) geboren. Seine Brüder waren Walter Hückel (1895–1973), Professor für Organische Chemie, und Rudi Hückel (1899–1949), Arzt. Einer seiner Urgroßväter war der bekannte Botaniker Carl Friedrich von Gärtner (1772–1850), einer seiner Ururgroßväter der Botaniker und Professor in St. Petersburg Joseph Gärtner (1732–1791).

Hückel studierte von 1914 bis 1921 Physik und Mathematik an der Universität Göttingen, wo er 1921 über die „Zerstreuung von Röntgenstrahlen durch anisotrope Flüssigkeiten“ promovierte. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter unter anderem an Hochschulen in Leipzig, Marburg, Stuttgart und Zürich tätig.

Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Leistungen zählen die quantentheoretische Deutung der thermodynamischen Eigenschaften des Benzols und damit zusammenhängend die Formulierung der nach ihm benannten Hückel-Näherung aus der u.A. die Hückel-Regel zur Definition des aromatischen Zustandes folgt. Außerdem arbeitete er im Bereich der Elektrochemie, wobei insbesondere die Debye-Hückel-Theorie entstand. 1965 wurde er mit dem Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik ausgezeichnet.

Hückel war verheiratet mit Annemarie Zsigmondy, der Tochter des Chemienobelpreisträgers Richard Zsigmondy, mit ihr hatte er vier Kinder.

Schriften

Schrifttum, das nicht über den unten stehenden DNB-Link gefunden werden kann:

  • Ein Gelehrtenleben. Ernst und Satire. Verlag Chemie, Weinheim 1975, ISBN 3-527-25636-9
  • Adsorption und Kapillarkondensation. Theorien der Adsorption und Kapillarkondensation von Gasen und Dämpfen an festen Oberflächen und in porösen Körpern. (= Kolloidforschung in Einzeldarstellungen, Band 7) Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1928.
  • Grundzüge der Theorie ungesättigter und aromatischer Verbindungen. Berlin: Verlag Chemie. (Aus: Zeitschrift für Elektrochemie, 43. Jahrgang 1937, S. 752-788 und S. 827-849)

Literatur

  • Klaus Beneke: Biographien und wissenschaftliche Lebensläufe von Kolloidwissenschaftlern, in:Mitteilungen der Kolloid-Gesellschaft, 1999, Seite 274-304, Verlag Reinhard Knof, Nehmten, ISBN 3-934413-01-3
  • J. A. Berson: Chemical Creativity - Ideas from the Work of Woodward, Hückel, Meerwein, and Others, Wiley-VCH, Weinheim 1999, ISBN 978-3-527-29754-2
  • G. Frenking: 100. Geburtstag von Erich Hückel, in: Chemie in unserer Zeit 1997, 31, 27–31; doi:10.1002/ciuz.19970310106.

Siehe auch

Debye-Hückel-Theorie, Molekülorbital, Hückel-Regel, Hückel-Näherung

Weblinks

 Commons: Erich Hückel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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