Erdoberfläche
- Geomorphologie
- Erdkruste
Die Erdoberfläche ist die Grenzschicht zwischen der festen Erdkruste oder den Gewässern auf der einen und der Atmosphäre auf der anderen Seite. Sie lässt sich nach verschiedenen Kriterien in Hemisphären (von griechisch ἥμισυς hemisys ‚halb‘ und σφαῖρα sfaira ‚Kugel‘) in Halbkugeln einteilen, also in Hälften der Erdoberfläche.
Geländehöhen auf der Erdoberfläche werden auf den mittleren Meeresspiegel bezogen. Diese Niveaufläche – das Geoid – hat genähert die Form eines Ellipsoids und eine Oberfläche von 510 Millionen km², wovon 70,8 % von Meeren bedeckt sind.
- Siehe Übersichtsartikel Erde
Betrachtungsweisen der Geowissenschaften
- Die Geografie beschäftigt sich mit den Großformen der Erdoberfläche und ihren Systemzusammenhängen.
- Die Geomorphologie (Teil der Geografie) erforscht die genaue Form (das Relief) der Erdoberfläche und (gemeinsam mit der Geologie) seine Entstehung.
- Die Geodäsie befasst sich mit der Vermessung der Erdoberfläche und ihrer Infrastruktur, sowie – gemeinsam mit der Geophysik – mit dem Erdschwerefeld.
- Die Bodenkunde untersucht die oberste, organisch geprägte Schicht der Erdoberfläche.
Der Boden ist die obere Verwitterungsschicht der Lithosphäre (Gesteinsmantel) und entsteht durch Vorgänge der Verwitterung und der Humusbildung, bei der Einflüsse vieler Geofaktoren zusammenwirken. Durch Verwitterung und andere exogene Prozesse wird die oberste Gesteinsschicht der Erdkruste zerkleinert. Je nach Grad der Verwitterung und den chemischen Eigenschaften des Gesteins entstehen unterschiedliche Bodenarten und Bodenschichten.
Gliederung nach Hemisphären
- Geodäsie: Die Nord- und die Südhemisphäre, wie sie sich aus der Breite bezüglich des Erdäquators ergeben, sowie die östliche und die westliche Hemisphäre, nach dem Längengrad bezüglich des Nullmeridians.
- Geomorphologie: Die Wasserhemisphäre und die Landhemisphäre. Erstere umfasst den ganzen pazifischen Raum und ist zu 89 % von Meeren bedeckt, zweitere in etwa den atlantischen Raum und Eurasien mit etwa 50 % Festland.
- Daneben bezeichnen Nord- und Südhemisphäre wie auch West- und Osthemisphäre kultur- und wirtschaftspolitische Einteilungen, die aber verhältnismäßig willkürlich gewählt sind. Die Verwendung in diesem Zusammenhang etablierte sich in der Zeit des Kalten Kriegs in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Südhemisphäre bezog sich auf die Dritte Welt, Osthemisphäre auf den vom Kommunismus bzw. Realsozialismus beeinflussten Raum Europas und Asiens (Zweite Welt). Heute wird diese Einteilung aufgrund der geänderten geopolitischen Lage in der Fachliteratur kaum mehr verwendet.
- In den Verträgen von Tordesillas und Saragossa (1494, 1529) wurde im Zuge des Kolonialismus die Erdoberfläche nach Längengrad in einen spanischen und einen portugiesischen Machtbereich aufgeteilt.
- Üblich ist noch die Einteilung in Alte Welt (Eurasien, Afrika) und Neue Welt (beide Amerika), die auch relativ unspezifisch ist.
Gliederung nach Wasser und Land
Die Geomorphologie gliedert die Erdoberfläche in Regionen von Festland, Seen, Meer und Inseln.
Während der Ausdruck „Oberfläche“ bei den trockenen Elementen relativ eindeutig zu handhaben ist (Grenzfläche), bezieht er sich beim Meer entweder auf die sichtbare Meeresoberfläche (Meeresspiegel) oder die Oberfläche des Erdkörpers (Meeresgrund). Bei genauerer Betrachtung aber ist auch bei den Landmassen wahlweise die – „von oben sichtbare“ – Fläche wie Vegetationsdecke und Überbauung (Topographie), oder nur der Boden (Orographie) gemeint. Bei vereisten und vergletscherten Regionen wie der Arktis und der Antarktis stellt sich die Frage, ob das festlandähnliche Eis zur Erdoberfläche zählt oder nicht.
Daten
Gesamtfläche der Erde |
510.000.000 km2 | 100 % |
Wasserfläche | 360.570.000 km2 | 70,7 % |
Landfläche | 149.430.000 km2 | 29,3 % |
Landwirtschaftlich genutzte Fläche 2009[1] |
48.827.330 km2 | 9,6 % |
Waldfläche 2010[2] | 40.204.320 km2 | 7,9 % |
Die Oberfläche der Erde misst 510 Millionen km².
- Landfläche
Der Anteil der Landfläche beträgt etwa 148,9 Mio. km² (29 %); das Land verteilt sich auf Kontinente und Inseln:[3]
Kontinent | Landfläche | Anteil | Küste |
---|---|---|---|
Asien (ohne Polarinseln) | 44,4 Mio. km² | 31 % | 57.000 km |
Amerika (ohne Polargebiete) | 38,3 Mio. km² | 27 % | 64.500 km |
Afrika | 29,3 Mio. km² | 20 % | 26.000 km |
Antarktika | 13,2 Mio. km² | 9 % | |
Europa (ohne Island, Nowaja Semlja, atlantische Inseln) | 9,9 Mio. km² | 7 % | 31.460 km |
Australien (mit Tasmanien) | 7,7 Mio. km² | 5 % | 34.000 km |
gesamt | 148,9 Mio. km² | 100 % | 356.000 km |
Die Gesamtlänge der Küsten beträgt etwa 356.000 km (zur Berechnung siehe Küstenlänge).
- Wasserfläche
Der Anteil der Wasserfläche beträgt ca. 361,2 Mio. km² (71 %); das Wasser verteilt sich hauptsächlich auf Ozeane:
Ozean | % | mittlere Tiefe |
---|---|---|
Pazifischen Ozean | 47 % | 3870 m |
Atlantischen Ozean | 24 % | 3380 m |
Indischen Ozean | 20 % | 3600 m |
Südlichen Ozean | 5 % | |
Arktischen Ozean | 4 % |
- Höhen
Die mittlere Höhe des trockenen Teils der Erdoberfläche berechnet man auf ungefähr 700 m (Europa 300 m, Asien 880 m, Amerika 610 m, Afrika 660 m, Ozeanien und Australien 300 m). Ihren höchsten Punkt erreicht die Erdoberfläche mit dem Mount Everest bei 8.848 Metern, den tiefsten frei zugänglichen Punkt der Erdoberfläche bildet das Tote Meer, dessen Wasseroberfläche – und Uferbereich – sich 423 Meter unter Normalnull befindet. Insgesamt beträgt die mittlere Tiefe der Meere etwa 3.500 m.
- Andere Himmelskörper
Vergleich der Oberfläche der Erde mit anderen Himmelskörpern:
Himmelskörper | Oberfläche in km² |
---|---|
Jupiter | 61.420.000.000 |
Saturn | 42.610.000.000 |
Uranus | 8.083.000.000 |
Neptun | 7.620.000.000 |
Erde | 510.100.000 |
Venus | 460.200.000 |
Mars | 144.600.000 |
Merkur | 74.760.000 |
Mond | 37.960.000 |
Die Gesamtfläche der acht Planeten unseres Sonnensystems beträgt somit etwa 120 Milliarden km². Der Anteil der Fläche der Erde beträgt dabei mit etwa 510 Millionen km² weniger als 0,5 %.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ nach Weltbank – World Bank Data
- ↑ nach Weltbank – World Bank Data
- ↑ Alle Angaben sind grobe Zahlen. Quelle: http://www.spacenews.de/