Efraim Racker

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Efraim Racker, auch Ephraim Racker, (* 28. Juni 1913 in Neu Sandez; † 9. September 1991) war ein US-amerikanischer Biochemiker.

Racker wurde in Galizien im ehemaligen Österreich-Ungarn geboren, stammte aus einer jüdischen Familie und wuchs in Wien auf. Sein Bruder Heinrich Racker wurde ein bekannter Psychoanalytiker. Racker begann sein Medizinstudium in Wien und forschte dort über die Biochemie von neuronalen Erkrankungen. Nach dem Anschluss Österreichs durch die Nationalsozialisten floh er nach England, wo er kurze Zeit in einer Nervenheilanstalt arbeitete, und von da in die USA. Dort forschte er 1941/42 an der University of Minnesota weiter an der Biochemie neuronaler Erkrankungen, wobei er entdeckte, dass der Polio-Virus die Glykolyse im Gehirn von Mäusen hemmte. Danach arbeitete er als Arzt im Harlem Hospital in New York City und wurde 1944 Associate Professor für Mikrobiologie an der New York University Medical School. 1952 ging er an die Yale University und 1954 an das Public Health Research Institut der Stadt New York City.

Hier machte er seine fundamentalen Entdeckungen über die Rolle des ATP in der Energieübertragung in Zellen, dessen Rolle als Hauptlieferant von Energie in der Zelle schon Fritz Lipmann 1941 gezeigt hatte. Racker zeigte, dass die Glykolyse vom Vorhandensein der ATPase abhängig war und der ständigen Zufuhr von ADP und Phosphatgruppen, aus denen ATP aufgebaut wird. Mit Maynard E. Pullam, Anima Datta und Harvey S. Penefsky identifizierten sie die an der Synthese von ATP in den Mitochondrien beteiligten Enzyme. Das erste Enzym (F1 Teil der ATP-Synthase) isolierten sie 1960.

1966 gründete Racker die Abteilung Biochemie an der Cornell University und wurde dort Professor.

Ehrungen

  • Warren Triennal Prize 1974
  • National Medal of Science 1976
  • Harvey-Preis 1979
  • Gairdner Foundation International Award 1980
  • Sober Memoiral Lecture der American Society of Biological Chemistry

Er war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der National Academy of Sciences.

Schriften

  • A New Look at Mechanisms of Bioenergetics, Academic Press, 1976
  • als Herausgeber Energy transducing mechanisms, London, Butterworths 1975

Weblinks

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