Duroplast-Spritzgießen

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Das Duroplast-Spritzgießen ist ein Spritzgieß-Verarbeitungsverfahren für duroplastische Kunststoffe. Es unterscheidet sich vom Thermoplast-Spritzgießen in seinen Betriebsparametern.

Voraussetzungen

Duroplaste härten durch Einwirken von Temperaturen ab ca. 130 °C aus. Nach dem Aushärten ist eine erneutes Aufschmelzen nicht mehr möglich, ein Recycling ist aber möglich. Die aufbereitete Schmelze fließt u.a. wegen der hohen Füllstoffanteile schlechter als Thermoplastschmelzen. Auf diese Besonderheiten muss der Spritzgießvorgang abgestimmt werden.

Prinzip

Die Spritzgießmaschine arbeitet mit einer Förderschnecke, die wenig Scherwärme erzeugt. Die erzielbaren Drücke betragen bis zu 2500 bar. Das Einhalten bestimmter Temperaturen ist besonders wichtig. Der Zylinder muss mit Flüssigkeit auf je nach Material ca. 30 bis 110 °C temperiert werden. Das Werkzeug wird auf Härtungstemperatur temperiert, die je nach Duroplast zwischen 130 °C und 250 °C liegt. Im Werkzeug härtet die eingespritzte Formmasse durch Vernetzung aus. Das Formteil wird heiß entformt.

Randbedingungen

Mit dem Duroplast-Spritzgießen können sehr große Wanddicken der Teile von bis zu 50 mm realisiert werden.

Anwendung

Ein typisches Anwendungsgebiet für Duroplaste (BMC) sind Fahrzeugscheinwerfer, genauer deren Reflektoren, bei denen die gute Maßhaltigkeit und Temperaturbeständigkeit von Duroplasten zum Tragen kommt. Der Herstellungsprozess ähnelt dabei sehr stark dem Elastomer-Spritzgießen. Bei Wanddicken bis ca. 4 mm allerdings sind die Zykluszeiten der Duroplastverarbeitung meist länger als die bei Thermoplasten, so dass Duroplaste, wenn auf ihre besonderen elektrischen und mechanischen Qualitäten verzichtet werden kann, im Wirtschaftlichkeitsvergleich trotz ihres im Allgemeinen günstigeren Materialpreises meist gegenüber den Thermoplasten verlieren.

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