Dischwefeldecafluorid
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Dischwefeldecafluorid | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | F10S2 | ||||||
CAS-Nummer | 5714-22-7 | ||||||
PubChem | 62586 | ||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit mit Geruch nach Schwefeldioxid[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 254,12 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||
Dichte |
2,08 g·cm−3[1] | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Siedepunkt |
28,7 °C[1] | ||||||
Dampfdruck | |||||||
Löslichkeit |
unlöslich in Wasser[2] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Dischwefeldecafluorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der anorganischen Schwefelverbindungen und Fluoride, welches 1934 durch Denbigh und Whytlaw-Gray entdeckt wurde.[4]
Gewinnung und Darstellung
Dischwefeldecafluorid bildet sich als Nebenprodukt bei der Reaktion von Schwefel mit Fluor oder auf photochemischem Wege aus Schwefelchloridpentafluorid.[5]
- $ \mathrm {2\ SF_{5}Cl+H_{2}\longrightarrow S_{2}F_{10}+2\ HCl} $
Eigenschaften
Dischwefeldecafluorid ist eine farblose Flüssigkeit mit Geruch nach Schwefeldioxid und ist durch die Bildung von SF5•-Radikalen sehr reaktionsfreudig. Bei Erhitzung zersetzt sie sich in Schwefelhexafluorid und Schwefeltetrafluorid. Bei Vorhandensein eines Überschusses an Chlor reagiert sie zu Schwefelchloridpentafluorid.
- $ \mathrm {S_{2}F_{10}+Cl_{2}\longrightarrow 2\ SF_{5}Cl} $
Dischwefeldecafluorid ist unlöslich in Wasser und reagiert auch nicht mit diesem.[6] Es wird auch nicht durch wässrige Lösungen im sauren und alkalischen Bereich, jedoch in 10%iger Kaliumhydroxid-Lösung in Methanol hydrolysiert.[2]
In der nebenstehenden Abbildung sind Bindungslängen und -winkel des Dischwefeldecafluorids dargestellt.
Sicherheitshinweise
Dischwefeldecafluorid ist sehr giftig. Es wirkt bei Inhalation schon im ppm-Bereich tödlich auf Ratten. Untersuchungen ergaben, dass es mindestens dreimal so giftig ist wie Phosgen.[7] Aus diesen Gründen war es im Zweiten Weltkrieg als Lungenkampfstoff angedacht, da es bei Kontakt mit den Augen keine Tränen oder keine Hautreizungen, wie viele andere chemische Kampfstoffe, auslöst und damit schwer rechtzeitig erkannt werden kann. [8]
Literatur
- M. Kronberg: Bildung und Eigenschaften des SF5-Radikals. Dissertation, Uni Hannover, 1998. DNB 954430840
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Eintrag zu CAS-Nr. 5714-22-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. Juni 2010 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 2,0 2,1 Kurte: Infrarot-spektrometrische Spurengasbestimmung in für elektrische Schaltanlagen verwendetem Schwefelhexafluorid. Dissertation, TU Dortmund 2002
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Kenneth G. Denbigh and Robert Whytlaw-Gray: The preparation and properties of disulphur decafluoride. In: J. Chem. Soc. 1934, S. 1346–1352. doi:10.1039/JR9340001346.
- ↑ Hans P. Latscha,Helmut A. Klein; Anorganische Chemie, ISBN 978-3-540-42938-8.
- ↑ Holleman, Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie, S.565, ISBN 978-3-11-012641-9.
- ↑ Fritz Ullmann; Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, ISBN 978-3-527-20000-9.
- ↑ Harold Johnston: A bridge not attacked: chemical warfare civilian research during World War II, S. 33–36, World Scientific 2003, ISBN 9812381538