Difenzoquatmethylsulfat

Difenzoquatmethylsulfat

Strukturformel
Strukturformel des Difenzoquat-Kations Strukturformel des Mesylat-Anions
Allgemeines
Name Difenzoquatmethylsulfat
Andere Namen

(1,2-Dimethyl-3,5-diphenylpyrazolium)methylsulfat

Summenformel C18H20N2O4S
CAS-Nummer
  • 43222-48-6
  • 49866-87-7 (Difenzoquat)
PubChem 39424
Kurzbeschreibung

farbloser geruchloser Feststoff[1][2][3]

Eigenschaften
Molare Masse 360,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,8 g·cm−3[1] (Schüttdichte)

Schmelzpunkt

156,5–158 °C[1]

Siedepunkt

160 °C (Zersetzung)[3]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser (760 g/l bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-410
P: 273-​501 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 22-50/53
S: (2)-60-61
LD50

206 mg·kg−1 (oral, Ratte)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Difenzoquatmethylsulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Pyrazoliumderivate.

Gewinnung und Darstellung

Difenzoquatmethylsulfat kann durch eine mehrstufige Reaktion aus Acetophenon mit Benzaldehyd und anschließende Reaktion der jeweiligen Zwischenprodukte mit Brom, Natriummethoxid, Methylhydrazin und Dimethylsulfat gewonnen werden.[6]

Eigenschaften

Difenzoquatmethylsulfat ist ein farbloser Feststoff, welcher gut löslich in Wasser ist.[1][2] In den meisten organischen Lösungsmitteln ist es schlecht löslich.[3]

Verwendung

Difenzoquatmethylsulfat wird als Herbizid zur Eindämmung von Hafer bei Weizen und Gerste verwendet, wobei der Träger der Wirkung das 1,2-Methyl-3,5-diphenylpyrazolium (Difenzoquat) Ion ist.[7] Die herbiziden Eigenschaften der Verbindung wurde 1973 bei der American Cyanamid Company entdeckt und 1975 zugelassen. Difenzoquat kann zur Vergilbung der Blätter führen, wenn es bei Getreidepflanzen eingesetzt wird, die durch Kälte und Nässe oder heißes und trockenes Wetter oder Nährstoffmangel gestresst sind.[8]

In Deutschland und der Schweiz ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen, das diesen Wirkstoff enthält.[9]

Handelsnamen

Avenge, Finaven, Yeh-Yan-Ku

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 43222-48-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. August 2011 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Difenzoquat methyl sulfate, PESTANAL®, analytical standard bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. August 2011.
  3. 3,0 3,1 3,2 United States Environmental Protection Agency: Pesticide Fact Handbook, Band 2. 1990, ISBN 978-0815512394 (Seite 214 in der Google Buchsuche).
  4. 4,0 4,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 43222-48-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0815514015 (Seite 509 in der Google Buchsuche).
  7. György Matolcsy,Miklós Nádasy,Viktor Andriska,Sándor Terényi: Pesticide chemistry, Band 32. Elsevier Science Ltd, 1989, ISBN 978-0444989031 (Seite 782 in der Google Buchsuche).
  8. University of California Integrated Pest Management Program: Integrated pest management for small grains. 1990, ISBN 978-0931876912 (Seite 85 in der Google Buchsuche).
  9. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 5. Juni 2011

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