Cyanophos

Cyanophos

Strukturformel
Strukturformel von Cyanophos
Allgemeines
Name Cyanophos
Andere Namen
  • O-(4-Cyanophenyl)-O,O-dimethylthiophosphat
  • Thiophosphorsäure-O-(4-cyanophenyl)-O,O-dimethylester
  • Ciafos
Summenformel C9H10NO3PS
CAS-Nummer 2636-26-2
PubChem 17522
Kurzbeschreibung

gelbe bis rötlich gelbe Flüssigkeit mit schwachem, charakteristischemen Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 243,22 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,255–1,265 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

14–15 °C[1]

Siedepunkt

119 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (46 mg·l−1 bei 30 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend

Achtung

H- und P-Sätze H: 312-302-410
P: 273-​280-​501 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 21/22-50/53
S: (2)-36/37-60-61
LD50
  • 215 mg·kg−1 (oral Ratte)[1]
  • 800 mg·kg−1 (dermal Ratte)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Cyanophos ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrile und Thiophosphorsäureester .

Gewinnung und Darstellung

Cyanophos kann durch Reaktion von 4-Cyanophenol mit Dimethylchlorthiophosphat (DMPCT) gewonnen werden.[5]

Eigenschaften

Cyanophos ist eine gelbe bis rötlich gelbe (nach anderer Quelle farblose[3]) Flüssigkeit mit schwachem, charakteristischemen Geruch, welche schwer löslich in Wasser ist. Sie zersetzt sich ab einer Temperatur von 119 °C.[1]

Verwendung

Cyanophos ist ein organophosphat-Insektizid das verwendet wird, um eine Reihe von beissenden und saugenden Schädlingen in Baumwolle, Obst und Gemüse einzudämmen. Es wirkt als Cholinesterasehemmer und wird in Pflanzen und Tieren zu 4-Cyanophenol metabolisiert.[6]

In der Schweiz, in Österreich und in Deutschland ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen, das Cyanophos als Wirkstoff enthält.[7]

Handelsnamen

Cyanox

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu CAS-Nr. 2636-26-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Juli 2011 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 2636-26-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. 3,0 3,1 Datenblatt Cyanophos, PESTANAL®, analytical standard bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Juli 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-81551401-5 (Seite 315 in der Google Buchsuche).
  6. Terence Robert Roberts, D. H. Hutson: Metabolic pathways of agrochemicals. Royal Soc of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404499-3 (Seite 251 in der Google Buchsuche).
  7. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 23. Juli 2011