BET-Messung
Die BET-Messung ist ein Begriff für ein Analyseverfahren zur Größenbestimmung von Oberflächen, insbesondere von porösen Festkörpern, mittels Gasadsorption.
Streng genommen handelt es sich nicht um eine Messung, sondern vielmehr um eine Methode der Oberflächenchemie, mit welcher die massenbezogene spezifische Oberfläche aus experimentellen Daten errechnet wird. „BET“ steht dabei für die Nachnamen der Entwickler des BET-Modells, Stephen Brunauer, Paul Hugh Emmett und Edward Teller.[1]
Beschreibung
Für die BET-Messung werden unterschiedliche Messgeräte verwendet, meist Mehrpunkt-BET-Geräte gegenüber den mit einem systematischem Fehler behafteten Einpunkt-BET-Geräten. Ausführlich ist dies in der Normen DIN-ISO 9277 bzw. der bisher gültigen DIN 66131 beschrieben. Ein Gas, häufig Stickstoff, wird über das zu untersuchende Material geleitet. Aufgrund von Kühlung, meist durch flüssigen Stickstoff (−196 °C), kann man mit einem Normaldruckmessgerät unterhalb des Sättigungsdampfdruckes des Messgases die adsorbierte Menge bestimmen (Adsorption). Kondensation würde das Messergebnis verfälschen, findet aber nicht statt, solange der Sättigungsdampfdruck nicht erreicht wird. Anschließende Verringerung des Drucks innerhalb der Apparatur löst einen Teil der adsorbierten Gasmenge von der Oberfläche (Desorption). Dadurch kann eine Adsorptions-Desorptions-Isotherme ermittelt werden. In bestimmten Druckbereichen (oft im Relativdruckbereich 0,05 - 0,3, der deshalb z.B. mit 5 Messpunkten auch komplett vermessen werden sollte) ist die dabei gemessene Menge an adsorbiertem beziehungsweise freiwerdendem Gas proportional zur Oberfläche.
Die BET-Oberfläche wird in der Einheit m2·g–1 angegeben. Hochdisperse Kieselsäuren besitzen beispielsweise eine spezifische BET-Oberfläche von 200 m2·g–1.[2]
Belege
- DIN ISO 9277:2003-05 Bestimmung der spezifischen Oberfläche von Feststoffen durch Gasadsorption nach dem BET-Verfahren (ISO 9277:1995)
- S. Brunauer, P. H. Emmett, E. Teller: Adsorption of Gases on Multimolecular Layers in: Journal of the American Chemical Society 60, Nr. 2, 1938, S. 309–319 (PDF)