Alemonit
Alemonit ist eine Gesteinsart, die hauptsächlich im Bereich der Altmühl und in der Oberpfalz vorkommt.
Der Name leitet sich vom lateinischen Alemona für Altmühl ab. Es wurde 1971 erstmals von dem Geologen Erwin Rutte beschrieben. Nach Rutte entstand der Alemonit beim Ries-Impakt vor rund 15 Millionen Jahren: Durch Druck, Temperaturen und kosmische Kieselsäure zerschlugen und schmolzen Jurakalkstein und Grünsandstein der Altmühlalb und Oberpfalz zu einem varietätenreichen und charakteristischen neuen Gestein.
Abhängig vom Chemismus und der Struktur der Ausgangsgesteine entstanden Brekzien oder kristallinische Einkieselungen. Mittlerweile werden auch die nach Rutte vom gleichen Impakt betroffenen Gneise und Granite des Bayerischen/Böhmerwaldes, der Sand-Schotter-Sedimente Südböhmens und verkieselten Sandsteine Mitteleuropas als alemonitisch bzw. alemonitisiert bezeichnet.
Die Deutung des Alemonit als Impaktit, sowie die von Rutte aus der Verbreitung dieses Gesteins abgeleitete Größe des Impakts, sind allerdings umstritten.
Literatur
- E. Rutte: Alemonit - der Suevit-äquivalente Impactgesteinstyp der Südlichen Frankenalb, in Die Naturwissenschaften, Band 59 (1972), S. 214-216.
- E. Rutte: Neue Befunde zu Astroblemen und Alemoniten in der Schweifregion des Rieskometen, in Oberrheinische geologische Abhandlungen, Band 23 (1974), S. 66-105
- W.-D. Grimm: Das obermiozäne Quarzkonglomerat in Ostniederbayern ist kein Astroblem, in Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Monatshefte, 1977, S. 373-384
- R. Hüttner, W. Reiff: Keine Anhäufung von Astroblemen auf der Fränkischen Alb, in Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Monatshefte, 1977, S. 415-422