Unocal

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Unocal Corporation
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Rechtsform Corporation
Gründung 1890−2005, seitdem Teil der Chevron Corporation
Sitz Los Angeles, Vereinigte Staaten
Branche Petrochemie

Unocal Corporation (Union Oil Company of California) war eines der größten Energieunternehmen der Welt.

Geschichte

Die Union Oil Company of California wurde am 17. Oktober 1890 in Santa Paula durch eine Fusion der Unternehmen von Lyman Stewart, Thomas Bard und Wallace Hardison gegründet. Seit 1901 ist der Firmensitz Los Angeles. Nach der „Great Depression” und dem Zweiten Weltkrieg expandierte das Unternehmen ständig. Sie fanden das erste Erdgas in Alaska, und, nach eigenen Angaben, auch das erste Öl in Australien. 1983 wurde der Name in das kürzere Unocal verändert. Heute ist Unocal einer der wichtigsten Lieferanten von Erdöl und Erdgas weltweit.

Am 4. April 2005 übernahm ChevronTexaco den Konzern für etwa 18 Milliarden US-Dollar.

Fakten zum Unternehmen

Zahlen von 2004, vor der Übernahme (Quelle: Corp-Website):

  • Umsatz: 6,5 Milliarden $
  • Gewinn: 634 Millionen $
  • Dividende pro Aktie: 2,95 $
  • Tägliche Ölförderung: 160 000 Barrel
  • Tägliche Gasförderung: 1,1782 Millionen Kubikfuss

Ab 1996 war Unocal an einem Konsortium zum Bau einer Gas-Pipeline durch Afghanistan beteiligt und war dafür auf die Zustimmung der regierenden Taliban angewiesen. Aufgrund öffentlichen Drucks zog sich das Unternehmen 1998 aus dem Projekt zurück. Bei Verschwörungstheoretikern gilt diese Tatsache als ein wichtiges Tatmotiv für die (angeblich durch Washington selbst inszenierten) Anschläge des 11. September 2001, obwohl das gesamte Vorhaben bis jetzt nur auf dem Papier existiert.

Eine Pipeline vom Kaspischen Meer bis zur pakistanischen Küste gilt als Konkurrenzprojekt zu der Pipeline IPI (Iran-Pakistan-Indien) für den boomenden asiatischen Markt.[1]

Einer Meldung der französischen Tageszeitung Le Monde vom 9. Dezember 2001 zufolge soll der afghanische Präsident Hamid Karzai während der 80er Jahre einen Beratervertrag mit Unocal gehabt haben, was allerdings sowohl Karzai als auch das Unternehmen selber bestreiten.[2]

Kritik

Für den Bau einer Gaspipeline von Myanmar (früher Birma) nach Thailand durch Total und Unocal (Yadana-Projekt) sollen, um die Pipeline vor Überfällen zu schützen, die Dörfer in diesem Gebiet weiträumig zerstört und die Bevölkerung umgesiedelt worden sein.[3] Die belegten Fälle von Zwangsarbeit, Vertreibung und Mord führten zu einem Prozess gegen Total in den USA. Der Dokumentarfilm darüber, Total Denial, zeigt Hintergründe.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Forbes: IPI vs. TAPI, abgerufen am 28. Juli 2008 (englisch)
  2. Biografie von Hamid Karzai bei globalsecurity.org, abgerufen am 13. August 2009 (englisch)
  3. Bericht im Kurier
  4. Film „Total Denial“

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