Südatlantische Anomalie

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Erdmagnet-Dipolachse, verschoben gegenüber dem Erdmittelpunkt, veranschaulicht SAA
Schwaches Erdmagnetfeld am Ort der SAA
Erhöhte Strahlenbelastung im Bereich der Südatlantischen Anomalie. Das Bild zeigt die ortsaufgelöste Zählrate von Protonen mit einer Energie von 30 bis 80 keV, gemessen von einem NOAA-Satelliten in 850 km Höhe.

Die Südatlantische Anomalie (engl. South atlantic anomaly, SAA) ist ein Bereich erhöhter Strahlungsaktivität, die mit einer regionalen magnetischen Anomalie zusammenhängen dürfte. Ihr Zentrum liegt vor der Küste Brasiliens, ungefähr bei 40° West und 30° Süd.

Der Van-Allen-Strahlungsgürtel umgibt die Erde in einem Abstand von mehreren hundert Kilometern. Im Bereich der Südatlantischen Anomalie kommt er ihr deutlich näher. Niedrigfliegende Satelliten mit einer Inklination zwischen 35° und 60° sind hier einer höheren Teilchenstrahlung aus Protonen und Elektronen ausgesetzt. Auch auf der Erdoberfläche ist die ionisierende Strahlung erhöht.

Durch die für das Jahr 2013 geplante Satellitenmission SWARM der ESA soll die sich erweiternde und vertiefende Südatlantische Anomalie genauer als bisher erforscht und vermessen werden [1].

Bereits Alexander von Humboldt beobachtete um 1830 die verringerte Stärke des Erdmagnetfeldes über dem südlichen Atlantik (siehe Bild rechts oben). Eine Ursache dafür ist, dass die Dipolachse des Magnetfeldes nicht durch das Geozentrum (Erdmittelpunkt) verläuft, sondern um 450 km in Richtung 140° östlicher Länge (ca. nach Neuguinea) – also entgegengesetzt zur geografischen Länge der Südatlantischen Anomalie.

Die Südatlantische Anomalie wandert derzeit um 0,3° pro Jahr nach Westen. Die Geschwindigkeit liegt in der Größenordnung der differentiellen Rotation der Erde.

Einzelnachweise

  1. Satellitenmission SWARM - Pressemitteilung der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

Weblinks


-30-40Koordinaten:

30° 0′ 0″ S, 40° 0′ 0″ W

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