Solvothermalsynthese
Die Solvothermalsynthese ist eine Synthesestrategie in der anorganischen Chemie. Dazu wird das Lösungsmittel mit den Edukten in einem Autoklav unter hohen Druck und Temperaturen von 100–400 °C gesetzt. In einem derartigen Lösungsmittel lösen sich viele Stoffe besser als unter Normalbedingungen, so dass Reaktionen möglich sind, die sonst nicht stattfinden würden. Dadurch wird versucht, ungewöhnliche und neue Verbindungen oder Modifikationen darzustellen.
Oft verwendete Lösungsmittel sind beispielsweise Wasser (dann auch Hydrothermalsynthese genannt), Methanol, Ammoniak oder Kohlenstoffdioxid.
Auch für die Synthese von anorganischen Nanopartikel wie etwa Titan(IV)-oxid wird die Solvothermalsynthese genutzt.
Literatur
- Albrecht Rabenau: Die Rolle der Hydrothermalsynthese in der präparativen Chemie. In: Angewandte Chemie. 1985, 97, 12, S. 1017–1032, doi:10.1002/ange.19850971205.
- William S. Sheldrick, Michael Wachhold: Solvatothermale Synthese von Chalkogenidometallaten. In: Angewandte Chemie. 1996, 109, 3, S. 214–234, doi:10.1002/ange.19971090305
- Andreas Stein, Steven W. Keller, Thomas E. Mallouk: Turning Down the Heat: Design and Mechanism in Solid-State Synthesis. In: Science. 1993, 259, S. 1558–1564, doi:10.1126/science.259.5101.1558.