Shungit
Shungit (auch: Schungit, Schungit-Kohle, Inostranzeff'sches Schungit, Algenkohle und vom Englischen abgeleitet Shungite) ist ein in der Natur an einigen Orten vorkommendes schwarzes Gestein präkambrischen Alters, das hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht.
Beschreibung
Schungite können bis zu 95 % Kohlenstoff enthalten und besitzen eine Dichte von 1,9 bis 2,1 g/cm³. Ob Schungit als Mineral angesehen werden kann, ist umstritten. Der Gesteinsname geht auf Alexander Alexandrowitsch Inostranzew zurück, der Schungit 1880 zuerst beschrieb.
Schungite haben sich vor mindestens 600 Millionen Jahren vermutlich aus Faulschlamm gebildet. Als Ausgangsmaterial dienten vermutlich Meeresalgen. Sie enthalten die sehr selten natürlich vorkommenden Fullerene C60 und C70.[1]
Vorkommen
Bekannte Fundorte sind Ostfinnland und Russland (Karelien, der Onegasee in der Shungaregion, die dem Mineral seinen Namen gegeben hat, und der Ladogasee), oft in Gegenden, in denen auch Ölschiefer gefunden wird. Weitere Fundorte befinden sich in Indien in den Gebieten Tamil Nadu, Chennai (Madras), Cuddapah (Kadapa), Kodur Mandal und Mangampeta.[2]
Verwendung
Schungit eignet sich als schwarzes Pigment zur Herstellung von Farben und wird dann als shungite black bezeichnet. Des Weiteren kann Shungitkohle als Ersatz für Aktivkohle in Filtern eingesetzt werden. Auch Schmuckanhänger, Halsketten und Ziergegenstände werden aus Schungit hergestellt.
Siehe auch: Kuckersit
Einzelnachweise
- ↑ Unearthing Buckyballs. Oak Ridge National Laboratory (englisch)
- ↑ Mineralienatlas:Shungit
Literatur
- Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Ferd. Enke Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-827-41445-8, S. 197.
Weblinks
- Mineralienatlas:Shungit
- Shungite. Mindat.org (englisch)
- L.E. Cascarini de Torre, A.E. Fertitta, E.S. Flores, J.L. Llanos, E.J. Bottani: Characterization Of Shungite By Physical Adsorption Of Gases. The Journal of the Argentine Chemical Society, Bd. 92 Nr. 4-6, Buenos Aires 2004 (englisch)