Rückschlagventil
Eine Rückschlagarmatur ist ein Bauteil, welches die Strömung eines Fluids (Flüssigkeit, Gas) in nur einer Richtung zulässt.
Allgemeines
Bei federbelasteten Rückschlagarmaturen wird das Schließelement in einer Richtung durch die Feder geschlossen, in der anderen Richtung dagegen vom strömenden Fluid freigegeben. Hierbei wird entweder eine Kugel, ein Kegel, eine Klappe oder eine Membran in den jeweiligen Sitz gedrückt. Steht in der Durchlassrichtung ein Druck an, der die Kraft der Rückstell-Feder überwinden kann, wird das dichtende Element vom Sitz abgehoben und der Durchfluss ist frei.
Es gibt auch Ausführungen ohne Feder, welche nur durch das strömende Fluid oder die Gewichtskraft des Dichtelements schließen.
Bauformen
Rückschlagventile
- einfach, mit zwei geraden Oliven, ganz aus Glas finden im Labor Verwendung
- nach Friedrichs-Antlinger aus Glas, mit austauschbarem Ventilkegel aus Kunststoff
- Rückschlagventil, eingebaut in Wasserstrahlpumpe
Kugelrückschlagventil
Das Kugelrückschlagventil besteht aus einer Verengung, die durch eine Kugel verschlossen wird. Die Kugel wird von einer Feder auf die Verengung gedrückt und verschließt den Durchgang. Das Medium kann nicht hindurchströmen. Derartige Ventile sind in der gesperrten Richtung in der Regel hermetisch dicht.
Wenn das Medium von oben entgegen der Feder auf die Kugel drückt und die Kraft des Mediums auf die Kugel die Kraft der Feder überwiegt, kann das Medium durch das Ventil hindurchströmen.
Rückschlagventil, entsperrbar
Dies ist eine erweiterte Ausführung. Das Ventil kann durch ein Steuersignal auch in der gesperrten Richtung geöffnet und damit durchflossen werden. Der Unterschied/Vorteil im Gegensatz zu einem Wegeventil ist der, dass das Ventil in der "Gesperrtstellung" absolut dicht ist und damit Lasten wie z. B. Zylinder gehalten werden können. Zu den häufigsten Anwendungen gehört der hydraulische Wagenheber. Das Rückschlagventil hält die Last sicher, ohne dass der Kolben heruntergleitet.
Tellerrückschlagventil
Ein Tellerrückschlagventil besteht aus einem mit einer Feder, als Rückstellkraft lieferndes Organ, versehenes Rückschlagventil. Der Rückschlagkörper ist in Form einer flachen Platte oder eines Tellers ausgeführt. Zur Führung wird ein Bolzen oder Stift verwandt. Ein Beispiel für die Anwendung des Rückschlagventils ist das Fahrradventil oder das Ventil am Autoreifen.
Konvektionssperre, Konvektionsbremse, Schwerkraftbremse
Für thermische Solaranlagen gibt es eine Sonderform des Tellerrückschlagventils, die Konvektionssperre, Konvektionsbremse oder Schwerkraftbremse genannt wird, da sie die Konvektion innerhalb der Solaranlage -und damit einen Energieverlust bei fehlender Sonneneinstrahlung- verhindert. Diese Rückschlagventile sind meist so ausgelegt, dass sie entgegen der Flussrichtung nicht völlig dicht sind, um einen Volumenausgleich beim Abkühlen und ein Passieren von Gasblasen zu ermöglichen.
Rückschlagklappe
Für flüssige Medien, mittlere Nennweiten (etwa 80 – 600 mm) und alle Druckstufen (bis 600 bar) werden oft einfache, eigengewichtgesteuerte Rückschlagklappen verwendet. Sie werden mit Flansch- oder Anschweißenden gefertigt und bestehen in der Regel aus Gusseisen, Stahlguss oder geschmiedetem Stahl.
Die Rückschlagklappe findet sich am Anschluss eines Hauses an die Kanalisation zur Verhinderung des Schmutzwassereintrittes in die häuslichen Abwasserrohre, falls das Abwässerniveau im Kanal übermäßig ansteigt (z. B. bei einem Wolkenbruch). Rückschlagklappen werden im Heizungsvorlauf und in der Warmwasserzirkulationsleitung hinter den Pumpen eingebaut, um eine Rückströmung des Warmwassers zu verhindern.
Anwendungen
- Im Saugkorb an Feuerwehrpumpen verhindert ein Rückschlagventil, dass der Saugschlauch leer läuft.
- Merkbolzen bei Fallmantelhydranten
- Zwillingsrückschlagventile in hydraulischen Linearantrieben
- Reifenventil an Fahrzeugreifen
- Venenklappen bewirken die richtige Flussrichtung des Blutkreislaufs.
Weblinks