Ringchromosom
Klassifikation nach ICD-10 | ||
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Q93.2 | Ringchromosomen und dizentrische Chromosomen | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Als Ringchromosom, zirkuläres Chromosom oder Chromosomenring bezeichnet man ein ringförmiges Chromosom. Bei Prokaryoten, bei denen nur ein Nukleoid (Bakterienchromosom) vorliegt, hat dieses normalerweise eine zirkuläre Form. Bei Säugetieren handelt es sich hingegen um eine Strukturanomalie, die mit dem Verlust von Chromosomenmaterial verbunden ist.
Anomalie
Ringchromosomen entstehen, wenn es während der Zellteilung zu zwei Brüchen in den Chromatiden eines Chromosoms kommt, sodass die Telomersequenzen verloren gehen. Dadurch können die Enden des linearen Chromosoms durch die DNA-Reparaturmechanismen nicht mehr als solche erkannt werden. Als Konsequenz können die Bruchstellen so verbunden werden, dass sie einen Ring bilden. Zerreißt dieser Ring während der Mitose, kann Chromosomenmaterial verloren gehen (Deletion).
Beim Menschen führen Ringchromosomen, bei denen es zu Deletionen kommt, zu Syndromen, deren Symptome und Verlauf unterschiedlich sind.
Beispiele sind das 18-R-Syndrom, das Ringchromosom-13-Syndrom, das Ringchromosom-15-Syndrom und das Ringchromosom-20-Syndrom.
Weblinks
- Was ist ein Chromosomenring?
- Ringchromosom-13-Syndrom bei einem erwachsenen Mann mit leichter mentaler Retardierung (PDF-Datei; 61 kB)
- Ringchromosom-15-Syndrom bei einer erwachsenen Frau (PDF-Datei; 61 kB)
- Tim, *2000: Trisomie 13q- als Ringchromosom
- Ring chromosome 13 syndrome
- Ring chromosomes: vicious circles at the end and beginning of life
- Ring Chromosome 20 Foundation
- Ring chromosome 14
- Unique - The Rare Chromosome Disorder Support Group