Resopal
- Wikipedia:Bilderwunsch an bestimmtem Ort
- Baustoff
- Markenname
- Groß-Umstadt
- Papierprodukt
- Verbundwerkstoff
Resopal (von lat. Resina, Harz und Opal, ähnlich wie Glas; wegen der farblosen Konsistenz, die sich leicht mit Pigmenten einfärben ließ) ist der Markenname für eine bestimmte Art von Schichtstoffplatten, die seit den 1930er Jahren gefertigt wird. Das Resopalpatent wurde am 19. Dezember 1930 eingetragen.[1]
Eine Platte besteht aus mehreren Papierbahnen, die mit Kunstharz imprägniert und unter Hitze und hohem Druck zu einer homogenen Platte gepresst sind. Die Oberfläche wird als Dekorpapier ausgeführt, das mit Melaminharz, einem sehr harten Harz, getränkt wird, andere Varianten haben in die Oberfläche eingebettete Metallfolien, Furniere, Textilien oder Fotos. Sie kann glatt ausgeführt werden oder mit Holz-, Stein oder Metallstruktur. Das Material hält Hitze bis 185 Grad aus, ist unempfindlich gegen Wasser und Lösungsmittel und auch weitgehend gegen Chemikalien.
Verwendung
Hauptabnehmer für diese Schichtstoffplatte sind immer noch Küchenhersteller (Im allgemeinen Sprachgebrauch gibt es die "Resopalküche"). Resopal wird aber auch im Innenausbau, in Verkehrsmitteln und im Laborbereich eingesetzt. Resopal wird in Schränken und Türen verbaut sowie zur Herstellung von Fußböden benutzt. Auch im Außenbereich finden Resopalplatten aufgrund ihrer langen Haltbarkeit Verwendung: Sie dienen dort als Verkleidungen für eine Vielzahl von Gebäuden. Ferner wird Resopal für Bowlingbahnen und Halfpipes verwendet.
1930 wurde die Bordküche eines Zeppelins mit rotem Resopal gebaut, das von August Hermann Römmler in Spremberg hergestellt wurde, wo er hauptsächlich Isolierstoffe für die Elektroindustrie fertigte. 1945 demontierte die sowjetische Besatzungsmacht sein Werk, woraufhin die Firma Brown, Boveri & Cie. in einer alten Zuckerfabrik in Groß-Umstadt die Produktion in ihrer Abteilung Isolierstoffe wieder aufnahm. 1971 wurde dort die heutige Resopal GmbH ausgegliedert. 1997 wurde Resopal von der Premark FEG GmbH & Co. KG gekauft.[2]; das Unternehmen gehört zum multinationalen Laminathersteller Wilsonart International.
Die Fertigung von dekorativen Schichtstoffplatten wurde auch in Spremberg wieder aufgenommen und unter der Marke Sprelacart in der DDR und weiter bis heute vertrieben.
Der Begriff Resopalplatte
Der Begriff Resopalplatte wird in Deutschland als Gattungsbegriff für alle HPL- bzw. Schichtstoffplatten verwendet, darunter Produkte der Hersteller Abet, Resopal, Ricolor (Nachfolger: PWM (Presswerk Mainleus GmbH)), Dekodur, Duropal, Formica, Getalit, Homanit, Kaindl/Kronospan, Perstorp, Tacon, Thermopal, Trespa.
Nachteile
Resopal neigt nach der Fertigung über die Dauer einiger Wochen zu geringen Ausdünstungen an Ammoniak, was sich beispielsweise im charakteristischen Möbelhaus-Geruch äußert.
Siehe auch
- Aminoplast
- Laminat
- Sprelacart
- Pertinax
- Spanplatte