Reispapier

Reispapier

Reispapier, quadratische und runde Ausführung

Das allgemein als Reispapier bezeichnete Material beschreibt eine Gruppe von verschiedenen Papierarten, die aus unterschiedlichen Pflanzenfasern gewonnen werden. Die Fasern werden dabei aus Reisstroh oder Reismehl, aus Pflanzenteilen von Reispapierbaum genannten Arten aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae), Bambus, Hanf oder aus der Rinde von Maulbeerbäumen gewonnen.

Chinesisches Reispapier

Der Taiwanesische Reispapierbaum (Tetrapanax papyrifer (Hook.) K.Koch) und der Tibetanische Reispapierbaum (Merrilliopanax alpinus (C.B.Clarke) C.B.Shang) sind zwei Arten aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae).[1] Die eine Art ist ein kleiner Baum, der in Taiwans und Japans Sumpfwäldern beheimatet ist und in China angebaut wird. Sie wird bisweilen auch als Zierpflanze kultiviert. Die andere Art ist in Tibet beheimatet. Diese Arten liefern die Grundlage für das „chinesische Reispapier“.

Für die Herstellung werden die Pflanzenteile (Zweige) zunächst gekocht und von der Rinde befreit. Der zylinderförmige Kern des Marks der Zweige wird auf einer flachen und harten Fläche gegen ein Messer gerollt, wobei der Kern in dünne Lagen feinen, elfenbeinartigen Gewebes geschnitten wird.

Das Papier eignet sich sehr gut für Aquarellbilder. Aufgrund seiner Textur ist es allerdings zum Schreiben weniger geeignet. Verschiedenartig gefärbt, wird dieses Reispapier auch für die Herstellung von künstlichen Blumen genutzt.

Japanisches Reispapier

Reisstroh kann zu einfachem Papier verarbeitet werden, das als Zigarettenpapier, für Lampen oder auch Trennwände im Wohnbereich eingesetzt wird. Es lässt sich aber auch zu hochwertigem Papier verarbeiten, insbesondere in Kombination mit anderen Zellstoffsorten, wie etwa Hanf. Aus Reisstroh wird das „japanische Reispapier“ hergestellt.

Essbares Reispapier

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Essbares Reispapier zur Trocknung ausgelegt (Vietnam)

Verschiedene Sorten von Reispapier sind essbar, z. B. Papier aus Reismehl, und werden als Verpackung von Lebensmitteln benutzt.

Verwendung findet dieses Papier auch in der Küche, etwa für Frühlingsrollen oder Teigtaschen. Dabei wird das Papier vor der weiteren Verarbeitung in lauwarmem Wasser eingeweicht und danach abgetropft. Essbares Reispapier ist vielerorts abgepackt im asiatischen Lebensmittelfachhandel erhältlich.

Literatur

  • Therese Weber: Die Sprache des Papiers. Eine 2000-jährige Geschichte. Verlag Haupt Bern, Stuttgart, Wien, ISBN 3-258-06793-7 ( Kultur- und kunsthistorische Aspekte zu Papier in Asien und Europa sowie PaperArt)

Quellen