Potentieller Elektrolyt
Ein potentieller Elektrolyt, vereinzelt auch ionogener Elektrolyt genannt, ist ein nichtleitender Reinstoff, der in gelöster Form Ionen bildet und stromleitend wird.
Aufbau
In ungelöster Form besteht ein potentieller Elektrolyt aus elektrisch neutralen Molekülen mit halbpolaren bis homöopolaren Bindungen mit hohem Dipolmoment. Zu ihnen gehören fast alle schwachen Elektrolyte und starken Säuren. Potentielle Elektrolyte leiten meist auch im geschmolzenen Zustand praktisch keinen Strom, da die Eigendissoziation sehr gering ist. Beispiele sind z.B. Säuren wie Essigsäure oder Chlorwasserstoff.
Erst beim Lösen in einem polaren Lösungsmittel wie Wasser oder Ammoniak bilden sich Ionen (elektrische Ladungsträger) durch elektrolytische Dissoziation und die Lösung leitet elektrischen Strom. Der Stoff wird also erst im gelösten Zustand zu einem Elektrolyt oder Leiter 2. Ordnung, daher die Bezeichnung.
- CH3COOH + H2O → CH3COO- + H3O+
- Bildung eines Leiters 2. Ordnung durch Dissoziation von Essigsäure unter Bildung von stromleitenden Ionen in wässriger Lösung. In unendlicher Verdünnung liegt das Gleichgewicht vollständig auf der rechten Seite.
Der potentielle Elektrolyt steht im Gegensatz zu dem echten Elektrolyten. Dieser besteht als Reinstoff bereits aus Ionen und ist im flüssigen Aggregatzustand, oft auch im festen Zustand, stromleitend.