Pfeffer (Gattung)
Pfeffer | ||||||||||||
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Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Piper | ||||||||||||
L. |
Pfeffer (Piper) ist eine Gattung der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Sie umfasst mehr als tausend Arten unterschiedlicher Größe und Gestalt. Vertreter dieser Gattung sind fast überall in den Tropen beheimatet. Alle Arten benötigen ein warmes Klima, feuchten, humusreichen Boden und vertragen keinen Frost.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Arten der Gattung Pfeffer sind Sträucher oder Bäume, die gelegentlich auch halbkrautig, selten kletternd sind; sie sind oftmals an den Nodien verdickt. Die wechselständig stehenden Laubblätter sind einfach, bis auf wenige Ausnahmen ganzrandig, meist gestielt und in wenigen Arten sind sie schildförmig. Oftmals setzt die Verwachsung der Blattspreite mit dem Blattstiel auf einer Seite einige Millimeter tiefer als auf der gegenüberliegenden Seite an. Die Blattoberseite ist glatt bis runzelig oder blasig, die Blattunterseite ist grubig. Die Blätter sind unbehaart oder kaum bis dicht behaart, die Behaarung ist oftmals rau. Häufig treten spärlich bis dicht stehende, drüsige Punkte auf den Blättern auf. Die Nervatur ist entweder handflächenartig oder häufiger fiedernervig aus der unteren Hälfte bis zu den unteren zwei Dritteln entspringend, manchmal auch komplett fiedernervig. Oft bilden sich feine kreuzende Verbindungen zwischen den Nerven oder ineinander mündende Nervenbahnen. Die Blattstiele können unterschiedliche Längen haben, selten fehlen sie auch. Für gewöhnlich sind sie zumindest an der Basis, oftmals auch bis zur Blattspreite mehr oder weniger scheidenartig-gekerbt. Die Ränder dieser Kerben sind mit einem schmalen oder auffällig breitem Flügel geflügelt, teilweise scheint er ganz zu fehlen.[1] Die Nebenblätter sind mit den Blattstielen verwachsen.
Blütenstände, Blüten und Früchte
Die ährigen Blütenstände stehen den Blättern gegenüber und sind zylindrisch oder selten auch kugelförmig oder fast kugelförmig. Sie haben einen Durchmesser von 1 bis 10 mm, können gelegentlich auch dicker sein und haben eine Länge von bis zu 50 cm und mehr. Die Länge der Blütenstandstiele kann zwischen weniger als 5 mm bis hin zu einigen Zentimeter betragen. Zwischen den Blüten ist die Blütenstandsachse meist etwas gerillt, die Rillen sind flach und glatt oder warzig bis ausgefranst. Die Blüten stehen oftmals gedrängt in den Achseln verschiedenartig geformter Tragblätter, die manchmal unbehaart, aber meist filzig oder fransig behaart sind. Die aufsitzenden Blüten sind in den amerikanischen Arten zwittrig, in den altweltlichen Arten unvollständig (eingeschlechtig) ausgebildet. Meist sind die Arten zweihäusig (diözisch), seltener einhäusig (monözisch), getrenntgeschlechtig. In den männlichen und zwittrigen Blüten sind zwei bis fünf Staubblätter vorhanden. Zwei bis fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten mit zwei bis fünf Narben verwachsen. Diese sind rundlich bis fadenförmig, aufsitzend oder auf einem kurzen und dicken bis länglichen und schlanken Griffel stehend. Die steinfruchtartigen, ungestielten Früchte sind unterschiedlich geformt und einsamig. Sie besitzen ein dünnes Perikarp und ein etwas verhärtetes Endokarp.[1]
Systematik
In der Gattung Piper gibt es etwa 1000 bis 2000 Arten, allein etwa 60 Arten findet man in China. Genutzt werden beispielsweise:
- Betel-Pfeffer oder Kau-Pfeffer (Piper betle L.); Heimat: Malaiisches Archipel, Indien
- Kubeben-Pfeffer oder Schwanzpfeffer (Piper cubeba L. f.); Heimat: Maliisches Archipel
- Langer Pfeffer (Piper longum L.): Die Heimat liegt im chinesischen Yunnan, diese Art wird aber in asiatischen, tropischen Ländern angebaut.
- Kava Kava (Piper methysticum G. Forst.); Heimat: Pazifische Inseln, Fidschi-Inseln
- Schwarzer Pfeffer oder Echter Pfeffer (Piper nigrum L.); Heimat: vielleicht Indiens Malabarküste
- Java-Pfeffer (Piper retrofractum Vahl); Die Heimat liegt vermutlich im chinesischen Yunnan, diese Art wird aber in asiatischen, tropischen Ländern angebaut.
Weitere Arten (Auswahl):
- Piper achupallasense Yuncker
- Gebogener Pfeffer (Piper aduncum L.); Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Westindien, tropisches Südamerika
- Piper aequale Vahl
- Piper andreanum C. DC.
- Piper angamarcanum Sodiro
- Piper angustifolium Ruiz & Pav.; Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Westindien, Südamerika
- Piper arborescens Roxb.
- Piper arunachalensis P.R. Garunel, P. Rethy & Y. Kumar
- Piper asperiusculum Humb., Bonpl. & Kunth
- Piper attenuatum Buch.-Ham. ex Miq.
- Makulan (Piper auritum Kunth); Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien
- Piper austrosinense Y.Q. Tseng
- Piper azuaiense Yuncker
- Piper bambusifolium Y.Q. Tseng
- Piper barbatum Humb., Bonpl. & Kunth
- Piper begoniicolor Trel. & Yuncker
- Piper boehmeriifolium (Miq.) Wall. ex C. DC.
- Piper bogotense C. DC.
- Piper bonii C. DC.
- Piper brachypodon (Benth.) C. DC.
- Piper brevispicum C. DC.
- Piper bullatifolium Sodiro
- Piper calceolarium C. DC.
- Piper capense L. f.: Heimat Afrika.
- Piper cathayanum M.G. Gilbert & N.H. Xia
- Piper chaudocanum C. DC.
- Piper chinense Miq.
- Piper clathatum Sodiro
- Piper clusii (Miq.) C. DC.; Heimat: Westafrika
- Piper crocatum Ruiz & Pav.; Heimat: Peru
- Piper damiaoshanense Y.Q. Tseng
- Piper densiciliatum Yuncker
- Piper dolichostachyum M.G. Gilbert & N.H. Xia
- Piper echinocaule Yuncker
- Piper eriocladum Sodiro
- Piper flaviflorum C. DC.
- Aschanti-Pfeffer (Piper guineense Schumach. & Thonn.); Heimat: tropisches Afrika
- Piper hainanense Hemsl.
- Piper hancei Maxim.
- Piper hastularum Yuncker
- Piper hispidum Sw.
- Piper hochiense Y.Q. Tseng
- Piper hongkongense C. DC.
- Piper hylebates C. DC.
- Piper hypoleucum Sodiro
- Piper infossibaccatum A. Huang
- Piper infossum Y.Q. Tseng
- Piper interruptum Opiz
- Piper kadsura (Choisy) Ohwi
- Piper kawakamii Hayata
- Piper kwashoense Hayata
- Piper lacunosum Humb., Bonpl. & Kunth
- Piper laetispicum C. DC.
- Piper laguna-cochanum Trel. & Yuncker
- Piper lanceaefolium Humb., Bonpl. & Kunth
- Piper lenticellosum C. DC.
- Piper leticianum C. DC.
- Piper lineatum Ruiz & Pavón
- Piper lingshuiense Y.Q. Tseng
- Piper lunulibracteatum C. DC.
- Piper macgillivrayi C. DC. ex Seem.
- Piper macropodum C. DC.
- Piper magnificum Trel.; Heimat: Peru
- Piper mischocarpum Y.Q. Tseng
- Piper mullesua Buch.-Ham. ex D. Don
- Piper mutabile C. DC.
- Piper novogranatense C. DC.
- Piper nubigenum Kunth
- Piper nudibaccatum Y.Q. Tseng
- Piper obliquum Ruiz & Pavón
- Piper ornatum N.E. Br.; Heimat: Sulawesi
- Piper papillicaule Trel. & Yuncker
- Piper pedicellatum C. DC.
- Piper pingbienense Y.Q. Tseng
- Piper pinguifolium C. DC.
- Piper pleiocarpum C.C. Chang ex Y.Q. Tseng
- Piper polysyphonum C. DC.
- Piper ponesheense C. DC.
- Piper porphyrophyllum )Lindl.) N.E. Br.; Heimat: Malaiische Halbinsel, Kalimantan
- Piper prunifolium C. DC.
- Piper puberulilimbum C. DC.
- Piper puraceanum Trel. & Yuncker
- Piper quitense C. DC.
- Piper rhytidocarpum Hook. f.
- Piper rubrum C. DC.
- Piper saigonense C. DC.; Heimat: Vietnam
- Piper sarmentosum Roxb.
- Piper semiimmersum C. DC.
- Piper senporeiense Yamam.
- Piper silvarum Trel. & Yuncker
- Piper sintenense Hatus.
- Piper sodiroi C. DC.
- Piper stipitiforme C.C. Chang ex Y.Q. Tseng
- Piper stipulosum Sodiro
- Piper submultinerve C. DC.
- Piper suipigua Buch.-Ham. ex D. Don
- Piper sylvaticum Roxb.; Heimat: Osthimalaja
- Piper taiwanense Lin & Lu
- Piper thomsonii (C. DC.) Hook. f.
- Piper tricolor Y.Q. Tseng
- Piper tsangyuanense P.S. Chen & P.C. Zhu
- Piper tsengianum M.G. Gilbert & N.H. Xia
- Piper tumidum Humb., Bonpl. & Kunth
- Piper umbellatum L.
- Piper unguiculatum Ruiz & Pav.; Heimat: Peru
- Piper valladolidense Yuncker
- Piper wallichii (Moq.) Hand.-Mazz.
- Piper wangii M.G. Gilbert & N.H. Xia
- Piper yinkiangense Y.Q. Tseng
- Piper yui M.G. Gilbert & N.H. Xia
- Piper yunnanense Y.Q. Tseng
- Piper zarumanum Trel.
Literatur
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Einzelnachweise
Weblinks