Paul Duden

Paul Duden

Paul Duden (* 30. Oktober 1868 in Soest; † 7. Februar 1954 in Oberstdorf) war ein deutscher Chemiker und Industrieller.

Leben und Werk

Duden war ein Sohn des Sprachforschers Konrad Duden. Er studierte in Halle und Marburg, bei Carl Graebe in Genf und Emil Fischer in Würzburg, promovierte bei Ludwig Knorr an der Universität Jena mit einer Dissertation über Beiträge zur Theorie der Pyrazolbildung zum Dr. phil., wurde dort Privatdozent und außerordentlicher Professor. Mit Arbeiten über Pyrazole, Hydrazin, aliphatische Dinitroverbindungen, Aminocampher, Camphenamin, Bornylendiamin und Dicamphenpyrazin gehörte er zu den profiliertesten Vertretern der organischen Chemie seiner Zeit.

1905 trat er als Leiter des Azofarbenbetriebes bei den Farbwerken Hoechst ein. Später übernahme er die Leitung des Zentrallaboratoriums und entwickelte wesentliche neue Verfahren der Acetylenchemie, darunter die katalytische Oxydation von Acetylen zu Acetaldehyd, Essigsäure und Aceton.

Nach der Gründung der I.G. Farbenindustrie wurde er 1925 Mitglied des Vorstandes und Leiter der Betriebsgemeinschaft Mittelrhein. 1932 zog er sich ins Privatleben zurück. Sein Nachfolger als Werksleiter wurde Ludwig Hermann.

Duden nahm in zahlreichen Organisationen und Verbänden der chemischen Industrie Führungspositionen ein, darunter als Vorsitzender der Berufsgenossenschaft Chemie, Vizepräsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft und Vorsitzender des Vereins Deutscher Chemiker. Von 1938 bis 1952 war er Vorsitzender des Marburger Universitätsbundes.

Seit 1888 war er Mitglied des Corps Teutonia Marburg.[1]

Die Dechema ernannte ihn zum Ehrenmitglied, die Universität Marburg zum Ehrensenator, die Universität Frankfurt verlieh ihm 1930 den Doktor der Naturwissenschaften h.c.. Nach Paul Duden ist eine Straße in Kriftel benannt.

Literatur

  • Angewandte Chemie, 51. Jahrgang, Nr. 43 (1938), Seite 727f.
  • Stephan H. Lindner: Hoechst. Ein I.G. Farben Werk im Dritten Reich. C.H.Beck, 2005, ISBN 3-406-52959-3

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 102, 707