DECHEMA

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DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V.
Logo der Gesellschaft
Zweck: Wissenschaftlich-technische Gesellschaft
Vorsitz: Dr. Hans Jürgen Wernicke
Gründungsdatum: 26. Mai 1926
Mitgliederzahl: über 5.800
Sitz: Frankfurt am Main
Website: http://www.dechema.de/

Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. ist eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main. Mehr als 5.800 Naturwissenschaftler, Ingenieure, Unternehmen, Organisationen und Institute gehören ihr heute als Mitglieder an. Aufgabe der DECHEMA ist es, die Entwicklung chemischer Technologien und Verfahren aktiv zu begleiten und neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für die Praxis aufzuarbeiten.

Profil

Die DECHEMA wurde 1926 als „Deutsche Gesellschaft für chemisches Apparatewesen" gegründet. Ziel der DECHEMA ist es, den technischen Fortschritt der Chemischen Technik, der Biotechnologie, des Umweltschutzes und angrenzender Fachdisziplinen zu fördern und mitzugestalten – national, europäisch und international. Die DECHEMA versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zu ihren wichtigsten Aktivitäten gehören die Organisation der ACHEMA als weltgrößter Ausstellungskongress für Prozessindustrien und der AchemAsia nach gleichem Konzept in China, die Veranstaltung von Tagungen, Workshops, Kolloquien und Weiterbildungskursen sowie die Forschungsförderung im nationalen und europäischen Rahmen.

Fachgebiete

DECHEMA-Fachgemeinschaft Biotechnologie

DECHEMA-Haus - Neubau

Die Fachgemeinschaft Biotechnologie widmet sich der Förderung von Wissenschaft und Technik auf allen Teilgebieten der Biotechnologie. Sie bietet sich als internationale Anlaufstelle für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an und verfolgt folgende Aufgaben und Ziele:

  • Förderung des Ansehens der Biotechnologie in der Öffentlichkeit durch Erarbeitung und Veröffentlichung von Positionen und Stellungnahmen auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse
  • Erstellung fachspezifischer Positionspapiere mit dem Ziel der Gestaltung nationaler und europäischer Forschungsförderungsprogramme
  • Innovationsförderung und Technologietransfer mit dem Ziel der Entwicklung und der Realisierung industriell nutzbarer biotechnologischer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen
  • Durchführung öffentlicher Veranstaltungen
  • Etablierung einer Plattform zur Information der Fachgemeinschaftsmitglieder
  • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Fachgemeinschaft Biotechnologie ist Mitglied im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO) und im Deutschen Nationalkomitee Biologie in der IUBS und IUMS, einer wissenschaftlichen Organisation, die sich für Deutsche Biologen international einsetzt.

Zur DECHEMA gehört ferner die 1996 gegründete VBU Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen mit mehr als 230 Mitgliedsfirmen. Sie widmet sich der Förderung von Wissenschaft und Technologie und der Umsetzung von Forschungsergebnissen in Innovationen. Die VBU arbeitet eng mit anderen nationalen und internationalen Organisationen in den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Wissens- und Technologietransfer zusammen.

ProcessNet

ProcessNet ist eine Plattform für chemische Verfahrenstechnik, chemische Technik und Chemieingenieurwesen. Hier werden wissenschaftliche Fragestellungen ebenso wie neue technische Anwendungen von Fachleuten aus Wissenschaft, Forschung und Industrie diskutiert und weiterentwickelt. ProcessNet ist eine im Jahr 2007 gegründete[1] Initiative von DECHEMA und VDI-GVC (VDI-Fachgesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen), die alle Fachgremien in Chemischer Technik und Verfahrenstechnik vernetzen soll. Träger sind DECHEMA und VDI. Die fachliche Arbeit von ProcessNet erfolgt in Fachgemeinschaften. Hier sind alle Aktivitäten der Ausschüsse, Fachsektionen und Arbeitskreise beider Institutionen zusammengeführt, um Problemen an den Schnittstellen verschiedener Fachgebiete schnell zu lösen.
Acht Fachgemeinschaften haben sich etabliert:

  • Chemische Reaktionstechnik
  • Fluiddynamik und Trenntechnik
  • Partikeltechnik und Produktdesign
  • Prozess-, Apparate- und Anlagentechnik
  • Sicherheitstechnik
  • SuPER Sustainable Production, Energy and Resources
  • Werkstoffe, Konstruktion, Lebensdauer
  • Bildung und Innovation

Die beiden Trägergesellschaften steuern zusätzliche Kompetenzen bei. Bei der DECHEMA sind es neben der organisatorischen Infrastruktur und ihrer Stärke in der Forschungsförderung die umfassenden Biotechnologieaktivitäten, beim VDI sind es vor allem auch die 17 VDI-Fachgesellschaften, die in anderen Branchen zu Hause sind und wichtige Partner für die Chemie darstellen. Die Mitwirkung in ProcessNet steht allen Mitgliedern der DECHEMA e. V. und VDI-GVC offen.

In die Fachgemeinschaften von ProcessNet sind die Fachsektionen der DECHEMA und die Fachausschüsse der VDI-GVC integriert.

DECHEMA-Haus in Frankfurt

Derzeit bestehen folgende DECHEMA-Fachsektionen:

  • Gemeinsame Fachsektion Chemische Biologie (steht neben DECHEMA-Mitgliedern auch allen DPhG-, GBM- und GDCh-Mitglieder offen)
  • Katalyse, s. dazu Deutsche Gesellschaft für Katalyse
  • Klebetechnik
  • Membrantechnik
  • Nanotechnologie
  • Prozessintensivierung
  • Reaktionstechnik
  • Sicherheitstechnik, s. dazu ProcessNet-Fachgemeinschaft Sicherheitstechnik
  • Zeolithe

Deutsche Gesellschaft für Katalyse

Die Deutsche Gesellschaft für Katalyse ist die zentrale Interessenvertretung der deutschen Katalyse-Gemeinschaft und eine Informationsplattform für die Katalyseforschung und –anwendung. Die Aktivitäten der Trägergesellschaften DECHEMA, VDI-GVC sowie GDCh, DBG und DGMK im Bereich Katalyse wurden damit unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt. Es deckt die gesamte Bandbreite von der Oberflächenkatalyse bis zur Biokatalyse ab und umfasst alle Entwicklungsschritte von der Grundlagenforschung bis zur Verfahrensentwicklung. Die Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Katalyse steht jedem Mitglied der fünf Trägergesellschaften ohne zusätzlichen Beitrag offen. Derzeit umfasst die Gesellschaft über 1.000 Mitglieder. Die Gesellschaft hat am 8. September 2008 ihre Arbeit aufgenommen und führt auch die Aktivitäten des Kompetenznetzwerks Katalyse ConNeCat weiter.

ACHEMA und AchemAsia

ACHEMA - Internationaler Ausstellungskongress für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie findet im Dreijahresrhythmus in Frankfurt am Main statt. Etwa 4.000 Aussteller und 180.000 Besucher nutzen diese internationale Leitveranstaltung für die Ausrüster der chemischen Industrie und aller Branchen der stoffumwandelnden Industrie zum Erfahrungsaustausch und zur Knüpfung neuer Kontakte. Der Themenbogen reicht vom chemischen Anlagen- und Apparatebau und Prozessautomatisierung über Mikroverfahrenstechnik, die Labor- und Analysentechnik oder Katalyse und Oberflächenverfahren, Membranverfahren und Sicherheitstechnik bis hin zur Wassertechnologie, Nanotechnologie und erneuerbaren Energieträgern. Mit der ACHEMA-Sonderschau wird regelmäßig ein Innovationsfeld innerhalb der ACHEMA-Themenpalette besonders hervorgehoben. Der Kongress mit über 900 Vorträgen beschäftigt sich mit Themen der chemischen Verfahrenstechnik und der Biotechnologie, die an der Schwelle zur Umsetzung in die Praxis stehen oder Fragestellungen aus der Praxis aufgreifen. Ausstellung und Kongress greifen thematisch eng ineinander.
Um der Schnelllebigkeit und der Wachstumsstärke der Märkte außerhalb Europas, insbesondere Asiens, Rechnung zu tragen, richtet die DECHEMA in Beijing/VR China seit 1989 die ebenfalls im Dreijahresturnus veranstaltete AchemAsia aus, die inzwischen die führende Veranstaltung für die Prozessindustrie in Südostasien geworden ist.

Forschungsförderung

Zur Förderung der Forschung auf den Gebieten Chemische Technik, Biotechnologie und Umwelttechnik setzt die DECHEMA sowohl eigene als auch externe Fördermittel ein.
Die DECHEMA fördert Projekte der industriellen Gemeinschaftsforschung (aus Mitteln des BMWi über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen(AiF)), verwaltet ehrenamtlich die Max-Buchner-Forschungsstiftung, über die Stipendien beantragt werden können, und vergibt Preise, mit denen herausragende Leistungen in Forschung und Studium gewürdigt werden. Sie analysiert aktuelle Entwicklungen und macht auf diese mit Studien und Positionspapieren aufmerksam; sie koordiniert Netzwerke und große Projekte (Forschungs- und Projektkoordination). Wichtige Basis für alle diese Aktivitäten stellen die Arbeitsausschüsse und Arbeitskreise dar. Die DECHEMA arbeitet eng mit den wichtigen nationalen Förderorganisationen (DFG, BMBF, VW-Stiftung, DBU, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)) und der Europäischen Kommission zusammen.

Preise

Sie vergeben unter anderem die DECHEMA-Medaille, den DECHEMA-Preis, den Alwin-Mittasch-Preis, die Willy-Hager-Medaille (Wasseraufbereitung, Abwasserchemie), die Hellmuth-Fischer-Medaille für Elektrochemie/Korrosionsforschung und die Otto-Roelen-Medaille für Katalyseforschung.

DECHEMA-Forschungsinstitut (DFI)

Das DECHEMA-Forschungsinstitut (bis 2012 Karl-Winnacker-Institut KWI) versteht sich als Instrument der wissenschaftlichen Arbeit der DECHEMA.In fünf Arbeitskreisen beschäftigen sich ca. 70 Mitarbeiter mit den Forschungsschwerpunkten Hochtemperaturwerkstoffe, Elektrochemie, Korrosion, Technische Chemie und Bioverfahrenstechnik. Die Servicestellen Werkstoffcharakterisierung des Forschungsinstituts, die neben der Metallographie die Elektronenmikroskopie, Röntgenstrukturanalyse, die Mikroanalytik sowie die mechanische Prüfung umfassen, setzen ihre Methoden und Apparaturen arbeitsgruppenübergreifend zur Untersuchung von Werkstoffen ein. Neben ihren Aufgaben im Rahmen von langfristigen Forschungsprojekten der verschiedenen Arbeitsgruppen wird ihr Know-how auch für Forschungsaufträge aus der Industrie zur Werkstoff- und Korrosionsforschung sowie zur Aufklärung von Schadensfällen genutzt. Die Aufgaben des DECHEMA-Forschungsinstituts sind im Einzelnen:

  • Grundlagenorientierte und vorwettbewerbliche Forschung auf den Gebieten Chemische Technik, Biotechnologie, Umwelttechnik, Apparate- und Anlagenbau sowie Werkstoffwissenschaften
  • Mitwirkung in der Lehre an Hochschulen auf den von der DECHEMA vertretenen Fachgebieten
  • Durchführung von Weiterbildungskursen für Teilnehmer aus der Industrie und aus dem Hochschulbereich
  • Wissenschaftliche Unterstützung der Arbeiten in den Fach- und Arbeitsausschüssen sowie von DECHEMA-Tagungen
  • Erarbeitung von Lösungen für Probleme aus der industriellen Praxis

Seit Anfang 2012 ist das DFI eine gemeinnützige Stiftung öffentlichen Rechts. Damit ist es nominell vom DECHEMA e. V. unabhängig und Miteigentümer der DECHEMA-Ausstellungs-GmbH.

Datenbanken und Publikationen

Die DECHEMA publiziert und vertreibt eine breite Vielfalt elektronischer Informationssysteme, Datenbanken, Publikationen sowie einige spezielle Software-Tools.

Datenbanken

  • DETHERM ist eine elektronische Datenbank für thermodynamische und thermophysikalische Daten von Reinstoffen und Stoffgemischen. Sie enthält u.a. Informationen über
    • Phasengleichgewichte
    • das PVT-Verhalten
    • Thermodynamische Eigenschaften
    • Transporteigenschaften
    • Grenzflächeneigenschaften
    • Elektrolytdaten.
Wesentliche Teile von DETHERM stammen aus der Dortmunder Datenbank, jedoch sind auch andere Datenquellen eingeflossen, u.a. ELDAR (Elektrolytdatenbank Regensburg), Infotherm (von FIZ Chemie), C-DATA (Institut für Chemietechnik, Prag, Tschechische Republik) und Basisdatenbank Böhlen (ehemals DDR). DETHERM wird von der DECHEMA über einen Internetservice und als installierbare Datenbank vertrieben. Da die DECHEMA gemeinnützig ist, werden die Einnahmen vollständig reinvestiert.
  • DIPPR 801: Beim „Design Institute for Physical Properties“ (DIPPR) handelt es sich um eine Technical Society des American Institute of Chemical Engineers (AIChE). DIPPR ist eine der weltweit besten und bekanntesten Quellen für kritisch evaluierte, thermodynamische Stoffdaten. DIPPR 801 ist die von DIPPR erstellte Reinstoff-Datenbank. Die Datenbank enthält 33 thermodynamische Konstanten und 15 temperaturabhängige Eigenschaften (in Form von Gleichungsparametern) für derzeit 1891 industriell relevante Substanzen (Stand 05/2007).
  • CHEMSAFE: Die numerische Datenbank CHEMSAFE enthält bewertete sicherheitstechnische Kenngrößen brennbarer Gase, Flüssigkeiten und Stäube für den Brand- und Explosionsschutz .
  • CEABA-VtB ist eine Literaturdatenbank für die Chemische Technik und Biotechnologie von 1966 bis heute. Derzeit sind rund 700.000 Referate enthalten.
  • NANOapplied bietet Nanotechnologie-Abstracts für Chemieingenieure und Prozesstechniker.
  • EREIGNIS erfasst Beschreibungen nichtmeldepflichtiger, sicherheitsrelevanter Ereignisse.
  • DECHEMA Data Preparation Package: Visualisierung und Regression thermodynamischer Modelle und Stoffdaten
  • IK-CAPE Thermodynamik Paket: Berechnung thermodynamischer Stoffdaten und Zustandsgrößen
  • ACHEMA online ist ein internationales Unternehmens- und Bezugsquellenverzeichnis für Ausrüstungsgüter der Chemischen Technik, des Umweltschutzes und der Biotechnologie. Der multifunktionale Online-Katalog enthält ca. 5.000 Unternehmen und Forschungsinstitute aus 60 Ländern.

Publikationen

  • DECHEMA-Werkstoff-Tabelle / Corrosion Handbook: Aussagen zur chemischen Beständigkeit und Empfehlungen zur Werkstoffauswahl in angreifenden Medien (auch als CD verfügbar)
  • DECHEMA Chemistry Data Series (CDS): CDS ist eine Buchreihe, in der Datentabellen für thermodynamische und thermophysikalische Eigenschaften für Reinstoffe und Stoffgemische veröffentlicht werden. Die Liste der Eigenschaften umfasst
    • Phasengleichgewichte (etwa Dampf-Flüssig-, Flüssig-Flüssig-, Fest-Flüssig-Gleichgewichte),
    • Mischungswärmen,
    • kritische Daten,
    • Grenzaktivitätskoeffizienten,
    • Daten über Mischungen mit Salzen und Polymeren.
Inhaltlich sind die CDS-Bände zumeist Auszüge aus der DETHERM-Datenbank.
  • Referateorgan CEABA®-VtB
  • DECHEMA-Tagungsbände

DECHEMAX-Schülerclub

DECHEMAX möchte Schülerinnen und Schülern ein Maximum an fachlicher Information in den Themen Chemische Technik und Biotechnologie und eine Hilfestellung bei der Studien- bzw. Berufswahl geben. Dazu werden Wissenschaftstage und Kolloquien angeboten, die über Neues aus Forschung und Technik berichten und den Schulunterricht ergänzen sollen. Der DECHEMAX-Schülerwettbewerb für Schüler der Klassenstufen 7 bis 11 will das breite Interesse von Schülerinnen und Schülern an den Naturwissenschaften fördern und dabei nicht nur die Eliten erreichen. Seit 2000 findet er jährlich statt. 2009/10 nahmen etwa 8.000 Schülerinnen und Schüler aus bundesweit ca. 600 Schulen teil. Darüber hinaus bietet das Karl-Winnacker-Institut der DECHEMA regelmäßig Schüler-Experimentalkurse an. Auch im Rahmen der ACHEMA finden spezielle Veranstaltungen für Schüler statt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gründung der Initiative ProcessNet. ProcessNet-Webseite. Abgerufen am 3. Februar 2010.

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