Mottramit

Mottramit

Mottramit
Mottramit - Mineralogisches Museum Bonn (7282).jpg
Mottramit-Kristallstufe aus Abenab, Südwest-Afrika
Chemische Formel

Pb(Cu,Zn)[OH]|VO4]

Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate - Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen
8.BH.40 (8. Auflage: VII/B.27) nach Strunz
41.05.02.02 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-dipyramidal $ 2/m\ 2/m\ 2/m $
Farbe gelblichgrün, braunschwarz, braunrot, olivgrün
Strichfarbe hellgelb bis gelblichgrün
Mohshärte 3 bis 3,5
Dichte (g/cm3) 5,9 bis 6
Glanz Glasglanz, matt
Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch muschelig bis uneben
Spaltbarkeit keine
Habitus unterschiedlich gut entwickelte Kristalle; traubige, dendritische, massige Aggregate; Kusten, Überzüge
Kristalloptik
Brechungsindex α=2,210 β=2,310 γ=2,330
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
Δ=0,120 ; zweiachsig negativ
Optischer Achsenwinkel 2V = 73°

Mottramit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb(Cu,Zn)[OH]|VO4] [1] und entwickelt meist unterschiedlich gut geformte Kristalle, aber auch traubige, dendritische oder massige Aggregate sowie Kusten, Überzüge in gelblichgrüner, braunschwarzer, braunroter oder olivgrüner Farbe.

Mottramit bildet mit Descloizit eine lückenlose Mischreihe. In jedem Mischungsverhältnis bilden sich orthorhombische Kristalle mit ähnlichen kristallographischen und physikalischen Eigenschaften. Allerdings ändert sich die Farbe immer mehr in ein bräunliches, fast schwarzes Rot je höher der Zinkanteil wird. Beim kupferreichen Mottramit ist die Farbe dagegen grün bis schwarzgrün. [2]

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Mottramit nach seiner Typlokalität Mottram/Cheshire in England. Das Mineral wurde von Henry Enfield Roscoe 1876 erstmals beschrieben.

Bildung und Fundorte

Mottramit ist ebenso wie Descloizit ein typisches Sekundärmineral, das sich durch Oxidation vorwiegend in Blei-Zink-Kupfererz-Lagerstätten bildet. Begleitminerale sind neben dem Descloizit unter anderem auch Mimetesit und Vanadinit.

Fundorte sind neben seiner Typlokalität Mottram unter anderem noch Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in Deutschland, Tsumeb in Namibia, Caxata in Bolivien, sowie in verschiedenen Regionen von Arizona, Kalifornien, Nevada und New Mexico in den USA.

Verwendung

Mottramit hat außer als Mineralprobe keine besondere wirtschaftliche Bedeutung.

Siehe auch

Commons: Mottramit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

  1. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  2. J. Ladurner, F. Purtscheller: Das große Mineralienbuch. 2. Auflage. Pinguin Verlag, Innsbruck/Tirol, 1970, S. 108

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 167.

Weblinks

Commons: Mottramit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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