Milchglas
Milchglas ist die umgangssprachliche Bezeichnung für opakes Weißglas, eine Glasart, die lichtdurchlässig, aber undurchsichtig ist. Dadurch wirkt das Glas weiß und trübe und wird daher auch Trübglas genannt.
Es gibt grundsätzlich unterschiedliche Methoden, diesen Effekt zu erzielen: durch Beimischung eines trübenden Stoffes oder durch nachträgliches Aufrauen der Oberfläche
Trübung durch Beimischung
Durch die Beimischung von phosphorsaurem Kalk, Fluoriden oder Zinnoxid vor dem Schmelzen wird eine Trübung des Glases erreicht. Hierfür ist oft Knochenasche benutzt worden, woraus sich der Begriff Beinglas zur Bezeichnung dieser Glasart ableitet. Milchglas, das durch Beimischung von Kryolith entsteht, wird auch Kryolithglas genannt.
Trübung durch Aufrauung und/oder Beschichtung
Die Oberfläche des Glases wird entweder durch Säureätzung oder durch Sandstrahlen aufgeraut. Es entsteht eine Oberfläche wie bei einer Mattscheibe. Durch die angeraute Oberfläche kann das Licht nicht mehr ungehindert durch das Glas hindurch, sodass für das Auge eine Trübung entsteht. Dieser Effekt ist vergleichbar mit dem einer stillen Wasseroberfläche, die bei reinem Wasser den Blick auf den Grund zulässt und bei aufgewühltem Wasser den Grund nicht erkennen lässt. Alternativ ist dieses auch durch die Beschichtung mittels einer speziellen Folie zu erzielen (siehe Glasdekorfolie).
Siehe auch
Weblinks
- Wie wird Glas hergestellt?, in: Kinder-Uni im Netz (Zugriff: 26. Februar 2006)
- Milchglas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 11, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 611.
- Stichwort Milchglas, in: Der Grosse Herder 6, Freiburg 51955, Sp. 521