MBDB

MBDB

Strukturformel
Struktur von MBDB
Formel ohne Stereochemie

[1:1-Gemisch der (R)- und der (S)-Form]

Allgemeines
Name MBDB
Andere Namen
  • MBDB
  • (RS)-N-Methyl-1-(1,3-benzo-dioxol-5-yl)-2-butylamin
Summenformel C12H19NO2
CAS-Nummer 103818-46-8
Kurzbeschreibung

weiße Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 209,3 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

156 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

MBDB ist das Kürzel der chemischen Substanz 2-Methylamino-1-(3,4-methylendioxyphenyl)butan. MBDB ist ein Homologon des MDMA (Ecstasy) und strukturell ein Amphetamin (1-Phenylpropan-2-amin).

Synthese

MBDB wurde von David Nichols und Alexander Shulgin synthetisiert und von letzterem auf seine Psychoaktivität hin untersucht. Shulgin bezeichnete es seiner privaten, informellen Nomenklatur nach Methyl-J. Ein möglicher Syntheseweg ist in PIHKAL[1] beschrieben. Dort wird das entsprechende Arylbutylketon reduktiv aminiert. Dabei entsteht ein Racemat.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakokinetik

Die wirksame Dosis liegt im Bereich von 180–210 mg, die Wirkdauer liegt bei 4–6 Stunden, die Wirkung setzt recht schnell nach 20–40 Minuten ein.[1]

Wirkung

MBDB erhöht die Serotoninkonzentration im synaptischen Spalt. Die genauen Wirkmechanismen sind bis heute nicht geklärt. Durch die Wirkung entstehen euphorische Zustände mit gesteigerter Empathie. Daher wurde MBDB auch bei psycholytischen Psychotherapie-Sitzungen eingesetzt. Der Einsatz ist mittlerweile verboten. Die empathogene Wirkung ist nicht so stark ausgeprägt ist wie bei MDMA.

Gefahren

Wie viele andere psychoaktive Substanzen birgt auch MBDB die Gefahr der Auslösung einer latenten Psychose. Als körperliche Effekte stellt sich eine Steigerung von Herzfrequenz und Blutdruck ein. Hinzu kommen Appetitlosigkeit und erhöhte Schweißproduktion. Die Pupillen erweitern sich (Mydriasis), ebenfalls kann es zu einer Kieferklemme (Trismus) oder Zähneknirschen (Bruxismus) kommen. Als besonders gefährlich wird die Dehydratation des Körpers eingestuft.

Über die Neurotoxizität von MBDB liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Das Abhängigkeitspotenzial wird als mittel eingestuft.

Gegenmittel bei Überdosierung

Bei Überdosierung kann eine Detoxifikation mit Aktivkohle versucht werden. Liegt eine Kreislaufdysregulation vor, so sind Alphablocker und Calciumantagonisten zu verabreichen. Bei Hyperthermie sollte eine physikalische Kühlung vorgenommen werden.

Betäubungsmittelrechtliche Regelungen

Seit 1995 ist MBDB in Deutschland klassifiziert in Anlage 1, BtMG als Betäubungsmittel und somit weder verkehrs- noch verschreibungsfähig. Die Bedeutung als Droge ist jedoch, genauso wie bei BDB, nur gering.

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 PIHKAL #128
  2. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

Weiterführende Literatur

  • Alexander Shulgin, Ann Shulgin: PIHKAL – A Chemical Love Story Transform Press, ISBN 0-9630096-0-5

Weblinks

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