Kokerei Schwelgern

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Kokerei Schwelgern
Kokerei Schwelgern bei Nacht.
Kokerei Schwelgern

Die Kokerei Schwelgern in Duisburg ist eine der modernsten und größten Kokereien der Welt.

Auch wenn ThyssenKrupp Stahl AG als Hauptabnehmer des hier produzierten Kokses auftritt, ist die Kokerei Schwelgern keine Investition von TKS. Bauherr und Eigentümer ist die Carbonaria Beteiligungsgesellschaft mbH & Co., an welcher wiederum die Commerz Real Asset Verwaltungsgesellschaft mbH und die Hannover Leasing GmbH & Co. KG beteiligt sind. Der Betrieb erfolgt unter der wiederum zu Thyssen-Krupp gehörenden Betriebsführungsgesellschaft KBS Kokereibetriebsgesellschaft Schwelgern GmbH, welche 309 Mitarbeiter der bisherigen Kokerei August Thyssen beschäftigt.

Chronologie

  • 1998 Genehmigung zum Baubeginn einer Kokerei mit Kokstrockenkühlung.
  • 1999 Sicherstellung der Gesamtfinanzierung.
  • März 2000 Baubeginn auf einer Landzunge zwischen dem Rhein und dem TKS-Werkshafen Schwelgern in Duisburg.
  • 11. April 2000 Antrag auf Bau einer Koksnass- statt Kokstrockenlöschanlage. (Baukostensenkung um ca. 100 Mio. €)
  • 28. Februar 2002 Genehmigung zur Errichtung und Betrieb einer Kokerei mit Koksnasslöschung auf dem Gelände im Hafen Schwelgern.
  • 26. März 2002 Mitglieder der Bürgerinitiative gegen Umweltgifte DU-Nord e. V. legen Widerspruch bei der Bezirksregierung Düsseldorf gegen die Änderungsgenehmigung ein.
  • 12. März 2003 Probedrücken mit Startschwierigkeiten.
  • 13. März 2003 offizieller Betriebsstart der ersten Ofenbatterie, nachdem das Verwaltungsgericht Düsseldorf einen Eilantrag gegen die Inbetriebnahme abgelehnt hat.
  • 16. April 2003 Stilllegung des „Vorgängers“ Kokerei August Thyssen.

Kenndaten

  • Bauzeit ca. drei Jahre
  • Gesamtbaukosten ca. 800 Mio. Euro
  • Finanzierende Banken: Commerzbank, Helaba, WestLB, BayernLB, KfW
  • Zwei Batterien mit jeweils 70 Koksöfen
  • Batteriehersteller ThyssenKrupp EnCoke
  • Hersteller der Koksofenbedienungsmaschinen Schalker Eisenhütte
  • Kohlebedarf p.a. 3,8 Mio. t
  • Zentraler Bunkerturm 70 m hoch, Kapazität 3.000 t Rohkohle
  • Zurzeit größte Koksöfen der Welt mit den Maßen: Höhe: 8,32 m/Breite ca. 0,59 m/Länge 20,8 m
  • Nutzvolumen pro Ofen 93 m³
  • Kammerfüllung (bei 10 % Nässe) ca. 79 t
  • Koksgarzeit ca. 25 h, pro Ofen ca. 55 t Koks
  • Drückvorgänge pro Tag 135
  • Koksproduktion p.a. 2,5 Mio. t, damit werden etwa 70 % des Koksbedarfes von TKS gedeckt.
  • Gereinigtes Koksgas ca. 155.000 m³/h
  • Hölzerner Löschturm (L×B×H) 16 m×16 m×70 m
  • Zwei Schornsteine jeweils 155 Meter hoch

Schwarze Seite

  • Zwei Nasskühlanlagen mit je einem Löschturm
  • Zwei Löschwasserkläranlagen
  • Zwei Koksrampen
  • Kokstransport
  • Koksklassierung (Sieberei)
  • Koksverladung

Weiße Seite

  • Teerscheidung, Gasvorkühler, Elektroteerfilter, Gassauger
  • Kohlewasserfilter, Gaswäscher und Waschwasserdestillation
  • Claus-Anlagen, BTX-Gewinnung
  • Tank- und Verladeeinrichtung für Rohteer, Rohbenzol und Flüssigschwefel
  • Tank- und Entladeeinrichtung für Waschöl- und Natronlauge
  • Kühlanlage und Beatmungssystem

Die Koksnasskühlung erfolgt im neu entwickelten „CSQ-Verfahren“ (Coke Stabilizing Quenching), das die Staubbelastung unter den Genehmigungswert für Koksnasskühlung von 50 mg/t Koks senken soll. Der abgekühlte Koks wird über Förderbänder zur Kokssieberei transportiert. In der Kokssieberei wird der Koks nach Größe sortiert und weiter über Bänder oder Waggons zu den Hochöfen TKS-Schwelgern gebracht.

Besonderheit

Im Gegensatz zu alten Industriebauten wurde diese Kokerei nach einem Farbkonzept des Farbphilosophen Friedrich-Ernst von Garnier gestaltet. Es herrschen helle Grüntöne mit Akzenten von Blau und Gelb. Diese Farben haben den Industriekoloss optisch in die Flusslandschaft eingebunden[1]

Quellen


51.5017222222226.7279444444444Koordinaten:

51° 30′ 6″ N, 6° 43′ 41″ O

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