Kaffeefilter
Ein Kaffeefilter ist ein Filter, der bei der Zubereitung von Kaffee verhindert, dass der Kaffeesatz mit in das aufgebrühte Getränk gelangt. Heute wird dafür ein Behälter aus Kunststoff, Porzellan oder Metall verwendet, in den eine Filtertüte eingelegt wird.
Kaffeefilter gibt es in vielen Größen. Geläufige Größen reichen vom Kinderfilter für die Puppenstube der Größe 801 über Eintassenfilter 100, 2-4-Tassenfilter 101, den Klassiker 102 und 1x4 bis zum Riesen 1x12. Die Farben gehen von gelb, blau, rosa, grün, petrol, rot bis dunkelblau. Die Größen 103 und 123 sind nicht mehr am Markt und es werden mittlerweile auch keine Filtertüten mehr dazu produziert. Es gibt auch Teefilter für Tee.
Geschichte
Der heute übliche „Filtrierapparat“ ist eine Erfindung von Melitta Bentz aus dem Jahr 1908; sie entwickelte ein Filterpapier auf der Basis von Löschpapier. Vorher wurden zum Auffangen des Kaffeesatzes teilweise Siebe oder auch Leinwand benutzt. Es gab auch Filterapparate für Kaffee, allerdings ohne Papierfilter. Schon 1783 wurde die erste Kaffeemaschine mit zwei getrennten Behältern konstruiert, die den Kaffeesatz durch ein eingebautes Sieb zurückhielt.[1] Diese frühen Kaffeefilter beschreibt Johann Georg Krünitz wie folgt: „Man legt nämlich in einen dazu gemachten blechernen, wohl verzinnten, Filtrirhut oder Trichter, (Kaffee-Sieb) ein reines, feines Leinwand-Tüchlein oder Haartuch, oder, weil dieses durch den öftern Gebrauch leicht unrein gemacht werden könnte, lieber weißes Lösch- und Druck-Papier, und nimmt jedes Mahl neues; in dieses schüttet man den gemahlenen Kaffee, setzt den Trichter über einen erwärmten Topf oder Kanne, und gießt allmählich siedendes Wasser darauf.“[2]
Relativ verbreitet waren im 19. Jahrhundert die Arndtschen Kaffeeaufgussmaschinen der Firma Arndt aus Quedlinburg. Dabei handelte es sich um einen Aufsatztopf mit herausnehmbarem Metallsieb. Bis 1887 wurden von der Blech-Ausführung über eine Million Stück verkauft. Später gab es diesen Aufsatz auch aus Aluminium und mit Emaille. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden von anderen Firmen so genannte Spitztrichter aus Metall oder Porzellan hergestellt, die ebenfalls als Sieb dienten. Auch die frühen in Serie gefertigten Melitta-Filter liefen unten spitz zu; bis 1934 bestanden sie aus Aluminium oder emailliertem Blech. Erst danach wurde sie von Filtern aus Porzellan oder Keramik abgelöst.[3]
Es gab zu dieser Zeit auch Konkurrenzprodukte zu Melitta, darunter ein so genannter Erka-Filter aus Eisenblech mit Bodensieb, die so genannte „Bremer Kaffeekanne“ mit einem emaillierten Blecheinsatz und einem Sieb, den Burleya-Filter aus Aluminium, einen Aha-Filter mit Siebrohr sowie mehrere Porzellanfilter. Bekannt war außerdem das Karlsbader Schlitzsieb. In den 1930er Jahren brachte Melitta den so genannten Schnellfilter auf den Markt, der gewölbt und gerillt war, so dass der Kaffee schnell durchfließen konnte. 1937 gab es ihn in sieben Größen, berechnet für eine Tasse bis hin zu maximal 100 Tassen Kaffee auf einmal. In den 1950er Jahren erschienen weitere Konkurrenzprodukte, zum Beispiel der Maestra-Filter in der Form eines Teeeis und einen Press-Schüttel-Filter von Columbus. Anfang der 1960er Jahren kamen Kaffeekannen mit integriertem Filter auf den Markt.[3]
Weblinks