Joseph Joshua Weiss

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Joseph Joshua Weiss (auch J J Weiss; * 30. August 1905 in Österreich; † 9. April 1972)[1] war ein österreichischer Chemiker und Pionier der Radiochemie und Photochemie. Joseph Weiss entdeckte zusammen mit seinem Lehrer Fritz Haber die Haber-Weiss-Reaktion.

Leben

Weiss stammte aus einer jüdischen Familie.[2] Er studierte an der Technische Universität Wien und schloss sein Studium 1928 mit dem Grad des Diplom-Ingenieurs ab. Er ging dann an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Bastfaserforschung in Żary, dem damaligen Sorau, und wurde dort Leiter der Chemieabteilung. 1930 wechselte er an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin und wurde Assistent von Fritz Haber. 1933 flohen sie gemeinsam nach Cambridge in England. Weiss wechselte später an das University College London wo er 1935 bei Frederick George Donnan promovierte.[3] Ab 1937 lehrte er am Kings Colleg in Durham aus dem später die Newcastle University hervorging. 1942 heiratete er Frances Sonia Lawson und wurde 1956 Professor für Radiochemie an der Universität Newcastle. 1968 erhielt er die Ehrendoktorwürde der TU Berlin und 1970 die Marie-Curie-Medaille des neu gegründeten Institut Curie. Nach seinem Tod stiftete die Vereinigung der Radiochemiker ihm zu Ehren die Weiss Medaille.

Einzelnachweise

  1. Reinhard Rürup, Michael Schüring: Schicksale und Karrieren: Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher. Wallstein, 2008, S. 353.
  2. Ute Deichmann: Flüchten, Mitmachen, Vergessen. Chemiker und Biochemiker im Nationalsozialismus. Wiley VCH, Weinheim 2001.
  3. Dan Meisel Chemistry Genealogy

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