Joseph Davidovits

Erweiterte Suche

Joseph Davidovits (* 1935) ist ein französischer Chemiker.[1]

1958 wurde er an der École Nationale Supérieure de Chimie in Rennes Diplom-Chemiker. 1960 erwarb er an der Universität Mainz seinen Dr. rer. nat. in Makromolekular-Chemie.

1962–72 forschte und entwickelte er zu organischen Polymeren. 1964 erhielt er den Annual Award der französischen chemischen Textilindustrie.

1972, nach einem katastrophalen Feuer in Frankreich im Jahr 1970 (Brand im Tanzlokal Cinq-Sept in Saint Laurant-du-Pont?) mit angeblich unbrennbaren organischen Kunststoffen begann er mit der Erforschung neuer hitzebeständiger Materialien und gründete das private Forschungeunternehmen CORDI. Er griff dabei die Arbeit von Victor Dmitrievich Glukhovsky vom Kiev Institute of Civil Engineering aus den 1950ern wieder auf. 1979 publizierte er sein Konzept von Geopolymeren und gründete in Saint-Quentin das Institut Géopolymère.[2]

1983–91 war er Professor an der Barry University in Miami und an der Pennsylvania State University. Hier gründete er das Institute for Applied Archaeological Sciences (IAPAS). 1988–1999 arbeitete er mit dem Institut de recherche sur les géopolymères et leurs applications der Technischen Universität Compiègne zusammen.

Anfang der 1990er plante die Firma Wismut nukleare Abfallstoffe auf molekularer Ebene in geopolymeren Zement einzubetten, was aber an den Kosten scheiterte.[3]

Thesen zum Pyramidenbau

Davidovits vertritt die These, dass die Steinblöcke zum Bau der Pyramiden von Gizeh nicht aus Naturstein bestehen, sondern aus natriumaktiviertem Aluminiumsilikat hergestellt wurden.[4]
Diese These wird von einigen Medien regelmäßig aufgegriffen[5], von der Ägyptologie aber strikt abgelehnt.[6][7]

Veröffentlichungen

  • Geopolymer '88 : First European Conference on Soft Mineralurgy, 1st - 2nd - 3rd June 1988, Compiègne, France (Inhaltsverz.)
  • Geopolymer chemistry and applications; Saint-Quentin, Institut Géopolymère, 2008

Einzelnachweise

  1. http://www.davidovits.info/5/extended-biography
  2. http://www.geopolymer.org/fr/
  3. http://www.zeitgeist-online.de/2006_1_texte.htm
  4. http://www.davidovits.info/94/book-they-built-the-pyramids. Die These fand in der Naturwissenschaft sowohl Unterstützung als auch Ablehnung.
  5. gy/AFP: Ägypter gossen Steine aus Beton in Focus vom 30. November 2006.
  6. Dietrich D. Klemm, Rosemarie Klemm: The Stones of the Pyramids: Provenance of the Building Stones of the Old Kingdom Pyramids of Egypt, De Gruyter, Berlin et New York, 2010, S. 81 : "it must be emphasized that such theories are nonsense ".
  7. APA: Zahi Hawass hält Theorie über "Pyramiden-Beton" für "vollkommen idiotisch" in Der Standard vom 6. Dezember 2006.

cosmos-indirekt.de: News der letzten Tage